Die Rückführung
Mit einer gezielten Rückführung möchten viele Menschen Einzelheiten über ihr früheres Leben erfahren und durch die dabei gewonnenen Erkenntnisse aktuelle Probleme und schwierige Lebenssituationen lösen. Als esoterische Methode zählt die Rückführungstherapie zur Alternativheilkunde. Im wissenschaftlichen Sinn ist die Methode nicht anerkannt, dennoch ist die Therapie bei zahlreichen Menschen sehr beliebt.
Was ist eine Rückführung?
Die Rückführungslehre geht davon aus, dass die menschliche Seele unsterblich ist und bereits eine Vielzahl von Erdenleben durchlaufen hat. Eine selbstständige Existenz der Seele unabhängig vom menschlichen Körper steht dabei im Zentrum der Reinkarnationslehre. Demzufolge soll die Seele nach dem körperlichen Tod weiterleben und sich nach einem bestimmten Zeitpunkt erneut in einen anderen Körper inkarnieren. Durch die jeweilige Inkarnation erhält die Seele die Möglichkeit, auf der Erde in einem anderen Körper neue Erfahrungen zu machen. Die Grundlage für diese Lehre besteht in einem Bestreben nach Ganzheit. Nach Ansicht der Reinkarnationstherapie wird die Persönlichkeit eines Menschen erheblich durch traumatische Erlebnisse, die dieser in einem früheren Leben erlitten hat geprägt. Die Summe der in verschiedenen früheren Leben gesammelten Erfahrungen prägt die Verhaltensweisen, Überzeugungen und Gefühle des Menschen in seinem jetzigen Leben.
Zu den traumatischen Erlebnissen der Vergangenheit die einen besonders großen Einfluss auf die aktuelle Lebenssituation haben, zählen neben einem plötzlichen oder gewaltsamen Tod auch der Verrat durch Freunde oder ein Verstoßen aus der Herkunftsfamilie. Diese Erlebnisse bestimmen ebenso wie eine nicht verarbeitete Missbrauchssituation das Verhalten eines Menschen im jetzigen Leben und führen oft zu Disharmonien oder unbewussten Blockaden. Frühere Inkarnationen gelten der Lehre zufolge auch als Auslöser aktueller psychischer und körperlicher Probleme. Rückführungs-Therapeuten sind davon überzeugt, dass Erinnerungen an frühere Leben problemlos möglich sind.
Durch eine Rückführungs-Sitzung sollen die Menschen bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützt werden, indem sie Zusammenhänge erkennen und die Gründe ihres Verhaltens besser verstehen lernen. Die Erfahrungen früherer Leben werden anhand einer Rückführungs-Sitzung verarbeitet und negative Verstrickungen, die zu Traumata führten aufgelöst werden. Mit Hilfe einer Rückführungstherapie erlangen die Menschen ein größeres Bewusstsein. Den Therapeuten zufolge ist eine Heilung auch im aktuellen Erdenleben möglich. Das Rückführungskonzept ist nicht neu, sondern existierte bereits in den Weltreligionen Buddismus und Hinduismus. Die moderne Rückführungs-Therapie entstand in der westlichen Welt in den 1970-er Jahren. Eine Rückführung wird in ein- oder mehrmaligen therapeutischen Sitzungen angeboten.
Wo kann man eine Rückführung durchführen?
Eine Rückführungs-Sitzung sollte immer durch einen ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden. In der Praxis bieten viele Heilpraktiker, Entspannungs-Therapeuten, Psychotherapeuten und Hypnosetherapeuten diese alternative Behandlungsform an.
Wobei hilft eine Rückführung?
Eine Rückführung lenkt die Aufmerksamkeit auf das eigene Leben und die Probleme, die sich im täglichen Alltag als besonders belastend oder unlösbar erweisen. In einer Rückführungs-Sitzung lassen sich unterschiedliche Themen bearbeiten. Viele Menschen, die unter Phobien oder Ängsten leiden, berichteten nach einer Rückführungstherapie über eine Besserung ihrer Beschwerden. Während einer Sitzung wird die Frage, woher wir kommen und welche Aufgaben im derzeitigen Leben auf uns warten näher beleuchtet. Die Rückführungsmethode kann zur Klärung in schwierigen Lebenssituationen beitragen. Vor wichtigen Entscheidungen wie einer Trennung oder Scheidung und bei Beziehungsproblemen zwischen Eheleuten, Eltern und Kindern verschafft eine Rückführungs-Sitzung Klarheit über die eigenen Entscheidungen und den weiteren sinnvollen Lebensweg.
Mit einer Rückführung lassen sich ebenfalls Themen wie Süchte (Alkohol, Rauchen oder Drogen) bearbeiten. Bei der Entwöhnung vom Rauchen stellt die Rückführungsmethode eine praktische Unterstützung dar, denn die Lehre geht davon aus, dass die Ursachen für starkes Rauchen in traumatischen Erlebnissen der Vergangenheit liegen. Psychisch vor der Geburt im Mutterleib erlebter Schmerz beeinflusst zahlreiche Menschen während ihres gesamten Lebenswegs. Die Rückführungsmethode besteht in einer tiefgehenden Arbeit gemeinsam mit dem Therapeuten und hat zum Ziel, durch das Erkennen der tieferliegenden Ursachen eine Lösung der Problematik zu erreichen.
Wer darf eine Rückführung bei mir durchführen?
Eine professionelle Rückführung sollte ausschließlich durch einen zertifizierten Therapeuten erfolgen. Auf dem Gebiet der esoterischen Heilbehandlungen finden sich auch „unseriöse“ Heiler. Deshalb sollte bei der Auswahl des geeigneten Therapeuten auf das Angebot und die Qualifikation der Therapie-Praxis viel Wert gelegt werden. Rückführungen zählen nicht zu den psychotherapeutischen Behandlungsformen und werden deshalb von den psychotherapeutischen Berufsverbänden nicht anerkannt. Rückführungstherapien eignen sich nicht zur Behandlung psychischer Störungen und gelten in diesem Zusammenhang als unwissenschaftliche Verfahren. Rückführungen sollten deshalb nur von ausgebildeten Therapeuten mit einer Approbation als Arzt, Psychotherapeut oder einer Zulassung als Heilpraktiker oder Heilpraktiker für Psychotherapie durchgeführt werden.
Zahlt die Krankenkasse eine Rückführung?
Die Rückführung gilt als energetische Heilweise und wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Ob private Versicherer eine Therapie ganz oder teilweise bezuschussen sollte vor Beginn einer Rückführungs-Sitzung mit der jeweiligen Versicherungsgesellschaft geklärt werden.
Was geschieht während einer Rückführung?
Vor Beginn der Rückführungs-Sitzung findet ein ausführliches Vorgespräch zwischen dem Therapeuten und dem Klienten statt. Darin werden die Fragen besprochen, die während der Rückführung geklärt werden sollen. Während einer Rückführungs-Sitzung wird der Klient zunächst in seine eigene Kindheit geführt. Der Therapeut begleitet den Klienten zu einem bestimmten Ort eines früheren Lebens, an dem der Klient seine Fragen beantwortet haben möchte. Zusätzlich zu einer Betrachtung unterschiedlicher vergangener Leben kann in einer Rückführungs-Sitzung auch die Zeit im Jenseits zwischen einzelnen Erden-Leben betrachtet werden. Das Ziel der Therapie-Sitzung besteht dabei nicht darin, die Fragestellungen hinsichtlich ihres Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Bei der Rückführungsmethode geht es vor allem das Aufspüren von Verwicklungen und um die Erkenntnis von Zusammenhängen. Probleme, die im Unterbewusstsein verankert sind sollen gelöst und die freie Entfaltung der Persönlichkeit ermöglicht werden.
Der Erfolg der Therapie wird an der Auflösung ungünstiger Problematiken gemessen. Zwar stellt eine Rückführung keine wissenschaftlich gesicherte Methode dar, eine Therapie wird aber von vielen Menschen als positiv und erleichternd empfunden. Während einer Rückführungs-Sitzung kann der Therapeut den Klienten an jede gewünschte Situation aus der Vergangenheit begleiten, unabhängig davon ob sich das Ereignis in der Jugend, Kindheit oder in einem früheren Leben zugetragen hat. Während einer Rückführungs-Sitzung befindet sich der Klient in einem bewussten Zustand. Die meisten Rückführungen werden ohne Hypnose in einer meditativen Ruhe durchgeführt. Dadurch sind die Klienten jederzeit in der Lage mit dem Therapeuten zu kommunizieren. Wünsche und Erlebnisse können zeitnah besprochen werden, während der Klient entspannt auf einer Liege liegt. Viele Therapeuten empfehlen ihren Kunden, dass diese nach einer Therapie-Sitzung den Rest des Tages entspannt ausklingen lassen, um die Eindrücke und Erlebnisse besser zu verarbeiten.
Was bewirkt eine Rückführung?
Mit einer gezielten Rückführung lassen sich Phobien, Ängste, Depressionen, Neurosen, negative Entschlüsse und andere Blockaden bearbeiten. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit traumatischen Situationen wird eine Bewältigung der Problematik erreicht. Das Ziel der Behandlung liegt darin, dem Klienten gute Lebensaussichten und Hoffnung auf eine positive Entwicklung zu vermitteln. Eine einfache Rückführungs-Sitzung läuft ähnlich wie ein Film ab. Der Klient reist in ein bereits vergangenes Leben und schaut sich als Beobachter unbewältigte Situationen an, ohne dass Probleme aufgelöst werden. Bei der anschließenden Besprechung mit dem Therapeuten werden die Erfahrungen aus dieser Vergangenheit bearbeitet. Schwierigkeiten und Blockaden sollen dadurch aufgelöst werden und die Klienten in die Lage versetzt werden, Veränderungen an ihrem Leben vorzunehmen.
Wann ist eine Rückführung sinnvoll?
Eine Rückführung kann bei immer wieder auftauchenden Symptomen und Situationen sowie ungünstigen Verhaltensmustern und Hemmungen sinnvoll sein. Zu den schwierigen Situationen zählen alle Situationen, die einen Klienten an seiner gewünschten Lebensführung hindern. Dazu gehören meist Beziehungsprobleme, Krisen in verschiedenen Lebensphasen, Ängste und Phobien, Zwänge, Süchte und Depressionen. Die Rückführungsmethode eignet sich ebenfalls für gesunde Menschen, die sich für den Sinn ihres Lebens interessieren oder ungünstige Lebensmuster erkennen und auflösen möchten. Auf dem Weg zu Heilung und Selbstverwirklichung stellt eine Rückführung oft eine besondere und tief berührende Erfahrung dar. Sie dient als Grundlage, um Verantwortung für das derzeitige Leben zu erkennen und zu übernehmen.
Viele Menschen, die Angst vor dem Tod haben suchen in einer Rückführung Trost und Unterstützung. Wenn sie sich Situationen hilflos ausgeliefert fühlen, bietet eine Rückführungs-Sitzung den Menschen Unterstützung und Ermutigung, die eigenen Kräfte besser einzusetzen. Der natürliche Lebensfluss wird ebenfalls durch unerwünschte und immer wiederkehrende Reaktionsweisen blockiert. Dazu zählen Gefühle wie Wut, Eifersucht und Ungeduld, durch die positive Lebensenergie blockiert wird. Zwischenmenschliche Beziehungen werden oft durch destruktive Dynamiken und unbewusste Verhaltensmuster belastet. Bei einer Rückführungs-Sitzung werden negative Einstellungen erkannt und bearbeitet. Die Therapie wird von zahlreichen Klienten mit psychosomatischen und chronischen Erkrankungen in Anspruch genommen. Der Therapeut unterstützt seine Kunden bei der Auflösung negativer und tiefverwurzelter Glaubenssätze wie: „Ich darf nicht glücklich sein.“ oder „Ich bin schuld.“
Wann sollte man mit einer Rückführung beginnen?
Eine Rückführung kann jederzeit und in jeder Lebenssituation durchgeführt werden. Der richtige Zeitpunkt wird von den Gefühlen der Klienten bestimmt, die Probleme erkennen und bewältigen möchten.
Wann sollte man eine Rückführung abbrechen oder vorzeitig beenden?
Das Risiko einer erfolgreichen Rückführung besteht hauptsächlich in einer zu hohen Erwartungshaltung der Klienten. Vor allem labile Menschen versprechen sich eine rasche Auflösung der sie belastenden Probleme. Zudem besteht eine gewisse Gefahr, an einen „unseriösen“ Heiler zu geraten. Eine Rückführung sollte abgebrochen oder vorzeitig beendet werden, wenn sie den Klienten psychisch zu stark belastet oder von ihm nicht als unterstützend wahrgenommen wird.
Wie viele Rückführungs-Sitzungen benötigt man in der Regel?
Die Anzahl der benötigten Sitzungen hängt von der individuellen Thematik ab die bearbeitet werden soll. Während sich eine einzige problematische Situation bereits während einer Therapie-Sitzung bearbeiten lässt, sollten für die Auflösung einer komplexen Problematik zwei bis vier Sitzungen eingeplant werden.
Wie lange dauert eine Sitzung?
Eine Sitzung dauert inklusive Vor- und Nachbesprechung durchschnittlich zwei Stunden. Während dieser Zeit bespricht der Therapeut mit dem Klienten auch offene Fragen. Bei einer Rückführungs-Sitzung werden die unterschiedlichen „Sein- Ebenen“ eines Menschen angesprochen. Dazu zählt die körperliche Ebene mit ihrem körperlichen Empfinden und der Abspeicherung von Ereignissen im Zellbewusstsein. Die Lebenserfahrungen vergangener Erden-Leben sind ebenfalls im heutigen Zellbewusstsein abgespeichert. Wenn der Klient ein für ihn hinderliches Verhaltensmuster aus der Vergangenheit auflösen möchte, müssen gleichzeitig die entsprechenden Empfindungen im Körper gefunden und aus dem Zellbewusstsein gelöscht werden. In der emotionalen Ebene sind tiefe gefühlsmäßige Erlebnisse verankert. Um die Gefühle aus dem Unterbewusstsein in die bewusste Wahrnehmung zurückzuholen, müssen diese mit ihrem Ursprung verbunden werden. Während einer Sitzung erkennt der Klient, dass die Ursache schmerzlicher Gefühle nicht in einer heutigen Situation liegt, sondern durch eine Problematik aus der Vergangenheit ausgelöst wird.
Die Verstandes-Ebene wird durch das Ego beeinflusst. Der Klient soll in einer Therapie-Sitzung Zusammenhänge begreifen und Erkenntnisse über Ursache und Wirkung gewinnen. Durch eine Rückführungs-Sitzung erhalten Menschen mehr Verständnis für Zusammenhänge aus früheren Erfahrungen und lernen heute erlebte Situationen besser einzuschätzen. Alte Glaubenssätze werden hinterfragt und starre Gedankenmuster aufgelöst. Die Rückführungs-Sitzung dient einer Persönlichkeitsentwicklung des Klienten. Deshalb arbeiten viele Therapeuten mit positiven Affirmationen. Das Seelenleben wird während der Sitzung auf der spirituellen Ebene bearbeitet. Der Klient lernt dadurch, das heutige Sein und die Gründe für dessen Entstehung besser verstehen und sie zu akzeptieren und anzunehmen.
Durch das Erkennen karmischer Zusammenhänge wird der Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen geprägt. Dabei stellen sich die Klienten die Frage, warum sie gerade diese Eltern, diesen Partner und dieses Kind ausgewählt haben. Die Erfassung des tieferen Sinnes der aktuellen Lebensgeschichte trägt ebenfalls zur seelischen Heilung bei. Mit dem Therapeuten klären die Klienten wichtige Fragen hinsichtlich ihrer Herkunft und ihrer Lebensaufgabe. Der Sinn des Lebens wird ebenso thematisiert wie die Frage nach den eigenen Fähigkeiten und Stärken.
Wie hoch sind die Kosten für eine Rückführungs-Sitzung?
Die Kosten für eine Sitzung sind abhängig von der Kostenstruktur des jeweiligen Therapeuten. Dabei sollte ein Betrag von 50 Euro pro Stunde einkalkuliert werden. In vielen Therapie-Praxen werden kostenlose Vorgespräche angeboten. Im Gegensatz zu einzelnen Rückführungen erstreckt sich eine komplette Rückführungstherapie über mehrere Wochen und beinhaltet mehrere Sitzungen. Erfahrungsgemäß liegen die Kosten einer längeren Therapie bei durchschnittlich 3.000 Euro.