Qi Gong
In China gehört es zum Alltag, dass zahlreiche Menschen früh morgens in den Park gehen und fließende Körperübungen ausführen. Qi Gong ist eine Form der Leibesertüchtigung, die sich nicht nur seit Tausenden von Jahren in China, sondern seit rund 50 Jahren auch bei uns großer Beliebtheit erfreut, um der Gesundheit etwas Gutes zu tun. Die Bewegungs-, Meditation- und Atemübungen sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin fest verankert und sie stellen eine bedeutende Behandlungsmethode dar.
Was ist Qigong?
Es handelt sich hierbei um Bewegungsübungen, die mit Konzentrationsübungen und meditativen Elementen kombiniert werden. Es ist eine Variante der Energiearbeit, die auch als Chi gong oder Qigong bezeichnet wird.
Die Wurzeln reichen bis ins vierte Jahrhundert v.Chr. Die ursprünglichen Übungen wurden Yangsheng genannt und sie wurden im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt. Anhänger möchten mit den Übungen Krankheiten abwehren und ein hohes Alter erreichen.
Die alte chinesische Kunst spielt in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine große Rolle. Chigong wird einerseits intervenierend, andererseits als Präventionsmaßnahme eingesetzt. Die Traditionelle Medizinische Medizin ist auf fünf Grundsäulen aufgebaut, eine davon ist Qi Gong, die anderen sind Diätetik, Akupunktur, Massage und Arzneitherapie. Qigong zeichnet sich durch das enorm breite Wirkungsspektrum und die Vielzahl an unterschiedlichen Übungen aus, welche nicht nur den Körper, sondern auch die Seele und den Geist beeinflussen und somit ganzheitliche wirken.
Es geht darum, das Qi, also die Lebensenergie, bewusst zu steuern bzw. einen harmonischen Fluss hervorzurufen.
Das sogenannte Gong steht für die Arbeit mit dem Qi, also der Lebensenergie.
Qigong ist ein Übergriff für all die traditionellen Übungen, die das Qi zum Fließen bringen. Ein Beispiel für einen Unterbegriff ist Daoyin. Hierunter versteht man Übungen, um den Energiefluss zu leiten und welche zum Dehnen eingesetzt werden.
Wo kann man Qi Gong durchführen?
Diese ganzheitliche Behandlungsform kann bei einem Heilpraktiker, einem Arzt mit Qi-Gong-Ausbildung oder einem Chi-Gong-Trainer erlernt werden. Mittlerweile werden Kurse auch in Fitness-Centern und Hochschulen angeboten.
Praktisch ist, dass die Übungen in unterschiedlichen Körperpositionen durchgeführt werden können. Einige Übungen erfolgen im Sitzen, andere im Liegen, Gehen oder Stehen. Die einfach zu erlernenden Grundpositionen können beinahe überall ausgeführt werden. Wichtig ist, dass ein Platz ausgewählt wird, welcher ruhig ist und der ausreichend Arm- und Beinfreiheit bietet. Qi Gong kann man sowohl im Wohnzimmer als auch auf der Terrasse oder im Freien praktizieren. Überall dort, wo man sich wohl fühlt.
Wogegen bzw. wobei hilft Qi Gong?
Qi Gong ist ideal, um beispielsweise angestaute Emotionen herauszulassen. Da die Übenden in Rollen von beispielsweise Tiere schlüpfen, ist es leichter, Emotionen zuzulassen und auszudrücken.
Mit Qi Gong ist es auch möglich, Krankheiten vorzubeugen bzw. unliebsame Symptome zu reduzieren oder zu bekämpfen. Diese alte Kunstform aus China unterstützt dabei, die innere Ruhe und den inneren Frieden zu finden.
Qi Gong hilft dabei, mehr Energie, mehr Kraft und mehr Gelassenheit zu verspüren.
Ebenso betreiben zahlreiche Menschen Qi Gong, um ihren Körper auf sanfte Weise zu ertüchtigen, zu kräftigen oder zu entspannen.
Wer darf Qigong bei mir durchführen?
Dürfen und können heißt nicht dasselbe! Generell kann jede Person Qi Gong lehren. Mittlerweile gibt auch bei uns zertifizierte Trainer, Lehrer und im besten Fall Meister, welche die traditionsreichen Übungen lehren. Die alte Kunstform kann auch in Form von Büchern, DVDs und Zeitschriften vermittelt werde.
Zahlt die Krankenkasse Qigong Einheiten?
Einige Krankenkassen bieten ein Bonusprogramm an, welches die Kosten für Qi Gong zum Teil oder zur Gänze übernimmt. Nicht jede Krankenkasse übernimmt die vollen Kosten, jedoch leisten manche einen Zuschuss, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.
Qi Gong hat sich mittlerweile auch bei uns einen Namen damit gemacht, dass die Übungen für einen Energie-Ausgleich sorgen und dass krankmachenden Mangelerscheinungen oder Stauungen vorgebeugt werden kann. Somit leisten einige Krankenkassen einen Kostenzuschuss.
Qi Gong wird manchmal als eine zusätzliche Maßnahme bei einer Burnout-Therapie und bei Krebsbehandlungen eingesetzt. Ebenso kann Qigong eine begleitende Maßnahme in der Reha oder der Schmerztherapie darstellen.
Was geschieht beim Qi Gong?
Bei den Übungen wird die der Fluss der Lebensenergie angeregt. Diese Lebensenergie wird als Qi oder Chi bezeichnet und es fließt zu den einzelnen Organen. Diese Energie sammelt sich im sogenannten Tor des Himmels, welches sich unter dem Nabel befindet. Ein harmonischer Energiefluss bedeutet Gesundheit, ist der Energiefluss gestört oder gestaut, so können Krankheiten entstehen.
Die alte chinesische Tradition besagt, dass das die Lebensenergie von innen und nicht von außen gestärkt wird. Somit kann jeder selbst dazu beitragen, seine Lebensenergie zu maximieren, das Qi zu erhalten und auszugleichen.
Jedes Individuum hat eigene Problemstellen und Ziele, auf die es gilt, einzugehen.
Wer Qi Gong ausübt, kann sich sein persönliches Programm erstellen lassen oder selbst erstellen, um auf die persönlichen Bedürfnisse einzugehen. Neben leichten Übungen beinhalten Qi Gong auch äußerst komplexe Übungen mit meist längeren Bewegungssequenzen.
Übende versuchen also, durch gezielte Übungen die Lebensenergie in Fluss zu bringen und zu harmonisieren. Qigong-Übungen haben einen starken Bezug zur Natur. Dies zeigt sich darin, dass Übende häufig in die Rolle von verschiedenen Tiere schlüpfen, um sich Bewegungsabläufe besser vorstellen zu können.
Die Bewegungsabläufe sollten beim Qi Gong exakt gelernt werden und auch die Atmung sollte richtig und bewusst erfolgen.
Was bewirkt Qi Gong?
Generell unterscheidet man zwischen stillen und bewegten Übungsformen, also Praktiken, die einerseits statisch ausgeführt werden, um Ruhe zu erzeugen, andererseits Übungen in bewegter Ausführung.
Beide Qigong-Varianten tragen zur Prävention von Krankheiten bei und sie aktivieren die Selbstheilungskräfte. Die Jahrtausende alten Übungen bewirken eine Entspannung des Körpers und des Geistes. Sie wirken sich positiv auf die Konzentration und Achtsamkeit aus. Es ist das Ziel, das Leben harmonisch zu gestalten und ein Gleichgewicht zwischen Entspannung und Spannung zu schaffen.
Qigong hilft dabei, Verkrampfungen zu lösen und Stressoren herauszufinden und diese abzubauen.
Die Übungen unterstützen die Gesundheitspflege. Zudem tragen sie zur Entspannung und Prävention bei. Einige Übungen schulen ein besseres Körpergefühl, andere verbessern die Konzentration. Zudem gibt es Übungsformen, welche die Beweglichkeit, den Gleichgewichtssinn und die Selbstwahrnehmung maximieren. Mit Qi Gong kann auch die Konzentrations- und Merkfähigkeit verbessert werden.
Wer regelmäßig übt, kann seine Haltung verbessern und tiefer atmen. Regelmäßig ausgeführte Übungen fördern die Durchblutung der Muskeln, andere halten die Gelenke beweglich und auch die Sehnen werden sachte gedehnt. Dies bewirkt, dass sich auch die Haltung verbessert, da sich die Wirbelsäule aufrichtet.
Zudem haben diese Übungen einen positiven Einfluss auch das Kreislauf- und Nerven- und Immunsystem.
Das sogenannte Qi-Gefühl wird nicht schon nach einer einzigen Sitzung aufgebaut, es handelt sich um Übungen, deren Wirkung erst nach mehrmaligem üben zur Geltung kommt.
Wann ist Qi Gong sinnvoll?
Qigong ist in jedem Alter sowohl im gesunden als auch beeinträchtigtem Zustand sinnvoll. Die alte Kunstform kann Gesunden helfen, Krankheiten vorzubeugen während Kranke oder beeinträchtigte Personen durch das Ausführen der Übungen ihre Selbstheilung aktivieren können.
Wer an einer körperlichen Beeinträchtigung oder einer Krankheit leidet, kann Übungen des medizinischen Qigongs ausführen. Diese Körperbewegungen, Atem- und Konzentrationsübungen helfen dabei, dass Beschwerden gemildert werden. Zudem können einzelne Symptome abschwächen oder vergehen und Krankheiten positiv beeinflusst werden.
Das sogenannte „Stille Qigong“ umfasst Übungen, welche zur innerlichen Ruhe beitragen. Wer Schwierigkeiten hat, sich zu entspannen bzw. das Gefühl der Unruhe in sich trägt, ist mit den stillen Chigong-Praktiken bestens beraten.
Das sogenannten „Bewegte Qigong“ beinhaltet Übungen, welche in Bewegung erfolgen.
Wann sollte man mit Qi Gong beginnen?
Qigong kann unabhängig vom Alter ausgeübt werden. Der Pool an verschiedensten Übungen ist derart breitgefächert, dass sowohl Kleinkinder als auch alte Personen zahlreiche passende Übungen zur Verfügung haben.
Für Kinder eignen sich andere Übungen als für Erwachsene, alte oder kranke Personen.
Viele Kinder führen die Qi-Gong-Übungen sehr gerne aus und es macht Sinn, schon die Kleinen mit dieser alten chinesischen Kunstform vertraut zu machen.
Auch Erwachsene können unabhängig vom Gesundheitszustand Chi Gong erlernen. Es muss keine gesundheitliche Beeinträchtigung vorliegen! Wer diese gesundheitsfördernden Übungen im gesunden Zustand beginnt, kann eventuell körperlichen Leiden vorbeugen.
Übende verbessern ihre Beweglichkeit und können Haltungsschäden vorbeugen. Ebenso kann das Immun- Herzkreislauf- und Nervensystem profilaktisch gestärkt werden.
Wer an Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Reizdarm leidet, kann mit Qi Gong Linderung oder Heilung erfahren. Ebenso kann ein zu hoher Blutdruck ein wenig sinken bzw. einen Normalwert erreichen und auch in den Wechseljahren kann diese alte Kunstform dabei helfen, diese Zeit besser zu überstehen.
Je früher man mit Qi Gong beginnt, desto besser!
Wann sollte man eine Qigong Übung abbrechen bzw. vorzeitig beenden?
Wer Qigong von einem Fachmann erlernt und sich an die Bewegungsabläufe hält, kann sich damit nicht schaden, sofern keine Vorbeschwerden bestehen.
Wer alleine zuhause Qigong praktiziert, sollte die Übungen abbrechen, wenn diese große Schmerzen verursachen.
Wichtig wäre in diesem Fall, einen Qi Gong Lehrer oder Meister zu kontaktieren, und diesem um alternative bewegte Übungen zu fragen.
Wie viele Qi Gong Sitzungen benötigt man in der Regel?
Die Auswahl an Qi Gong Übungen ist derart enorm, dass es Jahre dauert, um sich ein ansprechendes Repertoire anzueignen. Die einfachen Basistechniken können in etwa schon wenigen Kursen erlernt werden. Es ist ratsam, auch weiterführende Qi Gong Kurse zu belegen, um mehr Übungen zu erlernen und um somit die Selbstheilung auf vielen Ebenen verbessern zu können.
Damit sich die Übungen positiv auswirken können, ist ein kontinuierliches Üben erforderlich. Wer die Übungen über einen längeren Zeitraum täglich oder zumindest wöchentlich zuhause durchführt, kann die positive Wirkungsweise maximieren.
Bei einer regelmäßigen Ausführung der Übungen können sich auch Langzeiteffekte einstellen.
Mit Qigong lassen sich auch Kurzzeiterfolge erzielen. Möchte man akute Beschwerden behandeln, so stellen sich Erfolge oftmals schon nach kurzer Zeit ein.
Die Voraussetzung für die positiven Wirkungen ist ein beständiges Üben über einen längeren Zeitraum. Es gibt zwar Kurzzeiteffekte, aber es sollten stets die Langzeitwirkungen bedacht werden. Es ist durchaus ausreichend, jeden Tag nur wenige Minuten für Qigong aufzubringen.
Es macht Sinn, Qigong jeden Tag zu üben. Ist dies nicht machbar, so sollten die einzelnen Übungen in sehr kurzen Abständen geübt werden.
Der Effekt ist größer, wenn Übende die Übungen jeden zweiten Tag für eine viertel Stunde ausüben als nur einmal wöchentlich für 45 Minuten.
Wie lange dauert eine Qi Gong Sitzung?
Wer an einem Qigong-Kurs teilnimmt, muss meist mit einer Dauer von etwa einer Stunde rechnen. Natürlich gibt es auch kürzere oder längere Einheiten, die Dauer ist von Kurs zu Kurs unetrschiedlich.
Möchte man die Praktiken zuhause durchführen, so reichen häufig schon etwa zehn Minuten aus, um Verbesserungen zu erzielen. Je nachdem, welche Ziele man anstrebt, erfolgt auch die Auswahl der einzelnen Übungsformen. Nicht jeder Mensch führt dieselben und die gleiche Anzahl an Übungen aus. Somit kann die Dauer des Programms abweichen. Es können jederzeit Übungen ergänzt oder weggelassen werden.
Wer an einem Kurs oder einer Lehrstunde teilnimmt, beginnt die Einheit mit einer Auflockerung. Es handelt sich dabei um die Einstimmungsphase. Im Anschluss erfolgen sowohl stille als auch bewegte Hauptübungen. Je nachdem, welcher Thematik sich die Übungen widmen bzw. welche Ziele durch die Übungen erreicht werden, fließt Hintergrundinformation mit ein. Entweder liefert der Trainer, Lehrer oder Meister theoretische Hintergrundwissen oder Informationen bezüglich der Organe oder Meridiane. Am Ende der Übungseinheit werden aktivierende Übungen ausgeführt.
Qi Gong kann entweder zusammen mit einem Lehrenden und später in einer Gruppe oder alleine praktiziert werden.
Zu Beginn macht es jedoch Sinn, die exakten Bewegungsabläufe von einem Fachmann zu erlernen. Ebenso können Atem- und Konzentrationsübungen wesentlich effektiver sein, wenn sie von Grund auf erlernt werden.
Ein Lehrer bietet den Vorteil, dass dieser bei der Auswahl der Übungen auf bestehende Beschwerden Rücksicht nimmt. Zudem kann dieser ein individuelles Programm für jeden Übenden empfehlen.
Wie hoch sind die Kosten für eine Qi Gong Sitzung?
Die Kosten variieren von Meister zu Meister, Lehrer zu Lehrer und Kurs zu Kurs.
Einige Kurse sind bereits im Preis des Fitness-Studios inkludiert, andere kosten großteils zwischen f15 und 20 Euro je Einheit.
Einige Anbieter offerieren 5er- oder 10er-Blöcke, die meist einen preislichen Vorteil bieten.
Wer die traditionellen Übungen bei einem Trainer, Lehrer oder Meister erlernen möchte, muss zwar tiefer in die Tasche greifen, jedoch können die Lehrenden besser auf den Übenden eingehen kann.