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Magnetfeldtherapie

Was ist eine Magnetfeldtherapie

Bei der Magnetfeldtherapie, kurz MFT, handelt es sich um eine naturheilkundliche Methode zur Behandlung von Schmerzen und einer Reihe von degenerativen oder chronischen Krankheiten und Symptomen, die mit entzündlichen Prozessen im Körper in Verbindung stehen. Die Behandlung basiert auf der These, dass magnetische Impulse im Stande sind, tief in das Gewebe des Körpers einzudringen und dort positiv auf Verletzungen, Entzündungen und andere pathologische Störungen wirken.

Die Magnetfelder werden physikalisch mit Hilfe von elektrischem Strom erzeugt. Dazu leitet eine technische Vorrichtung elektrische Energie auf einem Generator mit Spule. Die dabei entstehenden geladenen Teilchen erzeugen dann ein magnetisches Feld. Ein solches Magnetfeld wirkt im menschlichen Körper auf atomarer Ebene und bewirkt, dass sich die Atomkerne gleichmäßig anordnen. Dieser Drehimpuls der Atomkerne ist auch unter der Bezeichnung Kernspin bekannt. Die hochmoderne Kernspintomographie macht sich dieses Phänomen ebenfalls zu nutze. Bei der Kernspintomographie wird allerdings die Wärme, die bei der Neuausrichtung der Atome entsteht, für diagnostische Zwecke genutzt. Die MFT setzt den Effekt dagegen für therapeutische Zwecke ein. Es wird dabei davon ausgegangen, dass Verletzungen, Entzündungen und andere krankhafte Veränderungen auf atomarer Ebene zu einer pathologisch veränderten Ausrichtung der elektrisch geladenen Teilchen führen. Mit Hilfe elektromagnetischer Impulse werden die Atomkerne wieder gleichmäßig ausgerichtet, was den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und den Genesungsprozess beschleunigen soll. Entzündungen und Schmerzen klingen so schneller ab. Dieser Wirkmechanismus konnte von der theoretischen medizinischen Forschung bisher noch nicht nachgewiesen werden. Klinische Studien kommen aber zu dem Schluss, dass die MFT bei einer Reihe von Beschwerden effektiv ist und Schmerzen lindern kann.

Unterschieden wird dabei zwischen statischen Magnetfeldern und puslsierenden Magnetfeldern. Kommt das statische Verfahren zum Einsatz, trägt der Patient über einen längeren Zeitraum ein Arm- oder Fußband, das mit einem Neodym-Magneten, also einem Dauermagneten, ausgestattet ist. Solche Magneten werden oftmals auch in Einlegesohlen für Schuhe integriert und für die Therapie von Verdauungsbeschwerden oder Hormonstörungen eingesetzt. Sehr viel wirkungsvoller sind aber pulsierende Magnetfelder, deren Generierung technisch deutlich aufwendiger ist und nur mit Spezialgeräten durchgeführt werden kann. Die Behandlung mit pulsierenden Magnetfeldern kann deshalb nicht zu Hause, sondern nur in Klinken, Arztpraxen oder beim Heilpraktiker erfolgen.

Wo kann man eine Magnetfeldtherapie durchführen?

Eine Magnetfeldtherapie wird in der Regel von Ärzten, insbesondere von Fachärzten für Innere Medizin und Orthopädie sowie von auf Naturheilkunde spezialisierten Kliniken und Polikliniken angeboten. Darüber hinaus führen auch entsprechend spezialisierte Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern Magnetfeldtherapien durch. Die Sitzungen finden in der Praxis des Therapeuten bzw. in den Räumen der Klinik statt.

Wogegen bzw. wobei hilft eine Magnetfeldtherapie?

Die MFT wird traditionell zur Behandlung von Schmerzen und entzündlichen Prozessen sowie als unterstützende Therapie bei Wunden und Knochenverletzungen eingesetzt.

Insbesondere kommt die Behandlungsmethode bei folgenden Leiden und Beschwerden zum Einsatz:

  • Stärkung der Abwehrkäfte bei häufigen Infekten
  • Allergien
  • Knochenbrüche
  • Angegriffene Knochen- und Knorpelstruktur
  • Wirbelsäulenschäden
  • Migräne und andere chronische Kopfschmerzen
  • Störungen des Hormonhaushalts bei Frauen und Männern
  • Menstruationsbeschwerden
  • Rheuma
  • Arthritis
  • Bluthochdruck
  • Tinnitus

Darüber hinaus wird immer wieder berichtet, dass sich die MFT auf positiv auf Stoffwechselstörungen Gicht und Diabetes mellitus auswirkt. Auch bei einer Erkrankung der oberen Lungenwege, insbesondere bei Bronchitis sowie bronchialem Asthma konnten bereits beachtliche Behandlungserfolge erzielt werden.

Wer darf eine Magnetfeldtherapie bei mir durchführen?

Bei der Magnetfeldtherapie handelt es sich um ein nicht invasives traditionelles Heilverfahren, dessen Durchführung gesetzlich nicht geregelt ist. Theoretisch darf die Therapie deshalb von jedermann angeboten werden. Der Patient sollte bei der Auswahl der Therapeutin oder des Therapeuten aber sorgfältig vorgehen. Mehrheitlich wird das Verfahren von Ärzten, insbesondere von Fachärzten für Innere Medizin und für Orthopädie praktiziert. Darüber hinaus gibt es auch Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, die große Erfahrung mit diesem naturkundlichem Verfahren haben, denen sich der Betroffene ebenfalls anvertrauen kann.

Zahlt die Krankenkasse eine Magnetfeldtherapie?

Bei der Magnetfeldtherapie handelt es sich um ein traditionelles, naturkundliches Heilverfahren, dessen Wirkungsweise bisher noch nicht wissenschaftlich bestätigt worden ist. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung deshalb nicht. Bei privatversicherten Patienten, die sich für ein umfassendes Schutzpaket entschieden oder vielleicht naturheilkundliche Verfahren explizit mitversichert haben, lohnt sich in jedem Fall die Rücksprache mit ihrem Krankenversicherer.

Was geschieht während einer Magnetfeldtherapie?

Der Therapeut überträgt während einer Sitzung elektromagnetische Impulse auf den Patienten. Dazu kommen spezielle Geräte zum Einsatz. Verbreitet sind Matten oder Magnetkissen, manchmal wird der betroffene Körperteil auch in eine Röhre mit elektrischen Spulen, die das Magnetfeld aufbauen, eingeführt. Der Patient sitzt oder liegt während der Behandlung.

Die MFT ist nicht invasiv, das heißt es werden während der Behandlung keine Nadeln in den Körper eingeführt, auch operative Eingriffe sind nicht erforderlich. Die Behandlung ist völlig schmerzfrei und wird von den Patienten überwiegend als wohltuend und entspannend empfunden. Während der Sitzung spürt der Betroffene allenfalls ein Kribbeln in der behandelten Körperregion. Nach der Behandlung kann der Patient sofort nach Hause gehen oder seinen Arbeitsplatz aufsuchen. Auch das führen eines Fahrzeugs oder das Bedienen von Maschinen ist nach einer MFT-Sitzung jederzeit möglich. Die Behandlung kann während jeder Tageszeit durchgeführt werden, der Patient muss nicht mit nüchternem Magen zur Behandlung erscheinen.

Was bewirkt eine Magnetfeldtherapie?

Eine MFT fördert die Durchblutung und regt den Zellstoffwechsel an. Bewirkt wird dies dadurch, dass die magnetischen Felder im menschlichen Körper eine elektrische Spannung induzieren, die physikalische und biochemische Prozesse in den Zellmembranen beeinflussen kann. Dieser Wirkmechanismus wurde in Experimenten an Zellkulturen sowie an isolierten Nerven evaluiert. Die erzielten Effekte hängen dabei neben der Stärke des Magnetfeldes auch von der Frequenz und der Signalform ab. Wie oben unter Punkt 1. schon ausgeführt wurde, sind pulsierende Magnetfelder deutlich effektiver als statische.

Die verbesserte Durchblutung und der aktivere Zellstoffwechsel tragen dazu bei, dass entzündliche Prozesse schneller abklingen und Verletzungen besser heilen. Dieser Effekt dürfte auch für die in klinischen Studien nachgewiesene schmerzlindernde Wirkung verantwortlich sein.

Wann ist eine Magnetfeldtherapie sinnvoll?

Eine Magnetfeldtherapie wird von vielen Ärzten als ergänzende oder begleitende Behandlung bei der Therapie von komplexen Knochenbrüchen, Sportverletzungen, schwer heilenden Wunden oder degenerativen Leiden an der Wirbelsäule eingesetzt. Darüber hinaus werden auch Schmerzen in den Gliedmaßen, die durch Rheuma, Gicht oder Arthritis ausgelöst werden, mit der MFT behandelt. Empfohlen wird die Therapie darüber hinaus bei starken und chronischen Kopfschmerzen wie Migräne, wenn, wie so oft, hierfür keine körperliche Ursache festgestellt werden kann. Auch bei Menstruationsbeschwerden, deren konkrete Ursachen sich nicht abklären lassen, kann die Behandlung mit Magnetfeldern für Linderung sorgen. Zudem wird die MFT gegen bestimmte Allergien, insbesondere gegen Heuschnupfen, eingesetzt.

Wann sollte man mit einer Magnetfeldtherapie beginnen?

In welcher Phase einer Krankheit mit einer Magnetfeldtherapie begonnen werden sollte, hängt von der Art der Störung ab. Patienten, die an Schmerzen leiden, sollten diese aber in jedem Fall zunächst ärztlich abklären lassen. Bleibt die ärztliche Untersuchung ohne konkreten Befund, wie das bei Migräne oder Menstruationsstörungen recht häufig der Fall ist, kann sofort eine MFT begonnen werden, um die Einnahme von Schmerzmitteln zu reduzieren. Bei degenerativen Rückenleiden kann eine MFT als begleitende Maßnahme jederzeit aufgenommen werden. Das gleich gilt für die Behandlung von Schmerzen im Rahmen von Leiden wie Gicht, Rheuma oder Arthritis.

Ob und wann eine Behandlung bei offenen und schwer heilenden Wunden angezeigt ist, muss im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Auch bei Knochenbrüchen und Sportverletzungen kann kein allgemeiner Zeitpunkt festgelegt werden. Bei Knochenbrüchen wird mit der MFT häufig erst nach Entfernung des Gipsverbandes begonnen. Auch hier sollte der behandelnde Arzt oder Physiotherapeut über den optimalen Zeitpunkt für den Behandlungsbeginn entscheiden. Bei Sportverletzungen wie schweren Quetschungen, Prellungen oder Zerrungen kann es angezeigt sein, die MFT so früh wie möglich einzuleiten. Aber auch hier gilt, dass vorab der behandelnde Arzt befragt werden sollte.

Wann sollte man eine Magnetfeldtherapie abbrechen bzw. vorzeitig beenden?

Für ein Reihe von Personen ist eine Magnetfeldtherapie nicht geeignet, diese Personengruppen sollten die Behandlung gar nicht erst beginnen. Zu den Risikogruppen zählen Patienten, denen ein Herzschrittmacher, Insulinpumpen oder Defibrillatoren implantiert wurden, da das Magnetfeld die Funktionstüchtigkeit dieser Geräte stören kann. Die Therapie ist außerdem ungeeignet für Schwangere, Kinder unter 14 Jahren sowie für Patienten, bei denen eine Organtransplantation vorgenommen wurde.

Alle anderen Patientengruppen sollten die Behandlung abbrechen, wenn sich ihr Leiden verschlimmert oder sich trotz zehn bis fünfzehn Sitzungen keinerlei Besserung einstellt.

Wie viele Sitzungen einer Magnetfeldtherapie benötigt man in der Regel?

In der Regel sind 10 bis 15 Sitzungen einer Magnetfeldtherapie erforderlich, um einen Behandlungserfolg zu erzielen. Die Zahl der Behandlungseinheiten kann von Fall zu Fall aber verschieden sein und hängt von einer Reihe unterschiedlicher Einflussgrößen ab. Die Patienten reagieren unterschiedlich sensibel auf eine Magnetfeldtherapie, bei manchen Patienten können schnell Erfolge erzielt werden, bei anderen zeigt sich erst nach einem halben Dutzend Sitzungen eine erste Reaktion. Darüber hinaus ist es natürlich auch von entscheidender Bedeutung, welche Krankheit bzw. welche Symptome behandelt werden sollen.

Wie lange dauert eine Sitzung einer Magnetfeldtherapie?

Eine Sitzung dauert in der Regel 20 bis 40 Minuten. Die exakte Dauer hängt aber von einer Reihe von Faktoren ab. Zum einen ist es maßgeblich, welche Krankheit bzw. welche Symptome der Patient behandeln lassen möchte, welche Geräte bei der Behandlung zum Einsatz kommen und wie es um den Allgemeinzustand des Patienten bestellt ist. Der behandelnder Therapeut informiert den Betroffenen im Vorfeld darüber, mit welchen Behandlungszeiten pro Sitzung im konkreten Fall zu rechnen ist.

Wie hoch sind die Kosten für eine Sitzung einer Magnetfeldtherapie?

Die Kosten für eine Sitzung betragen im Durchschnitt zwischen 20 und 30 Euro. Die exakte Höhe hängt davon ab, wer die Behandlung durchführt, welche Leiden therapiert werden und welche Geräte dabei zum Einsatz kommen. Der Therapeut informiert den Patienten während des Beratungsgesprächs, das einer Magnetfeldtherapie vorausgehen sollte, darüber, mit welchen Kosten im konkreten Einzelfall gerechnet werden muss.