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Familienaufstellung

Was ist eine Familienaufstellung?

Familie – ein Clan mit System:

Eine Familienaufstellung enthüllt die systematischen und geheimnisvollen Regeln einer Sippe. Systemische Aufstellungen beschreiben ein Konzept, bei der stellvertretende Personen Familienmitglieder des ureigenen Familiensystems repräsentieren. Die räumliche Anordnung der persönlichen oder gegenständlichen Stellvertreter – ihre Zugewandtheit oder Abgewandtheit zueinander – verdeutlicht die Stellung der Angehörigen innerhalb einer Familie. Aus der Position des Beobachters nimmt der Teilnehmer einer Aufstellung die unbewussten Muster der Gegenwartsfamilie und Ahnenfamilie wahr. Die Beziehung der Verwandten untereinander wird gesehen, erlebt und verstanden. Familienaufstellung ist eine Therapieform, die in kurzer Zeit eine dysfunktionale Familienstruktur zu funktionierenden Beziehungen transformiert.
In den 1980er Jahren entstanden die ersten Familientherapien. Sie wurden von den Beratern psychosozialer Dienste angeboten.
Bert Hellinger ist der Begründer der klassischen Familienaufstellung in den 1990er Jahren. Mittlerweile gibt es viele modifizierte Systemaufstellungen.

Wo kann man eine Familienaufstellung durchführen?

Raum und Zeit – Zusammenhang im Universum:

Bundesweit und in Europa bieten ausgebildete Systemaufstellungsleiter Familienaufstellungen an. Eine Aufstellung der Familie wird in einem geschützten Raum durchgeführt. In Seminarräumen mit herzlicher Atmosphäre können die Teilnehmer vertrauensvoll an einer systemischen Aufstellung teilnehmen. Schön gestaltete Praxisräume – ein besonderer Ort. Adressen sind auf der Website der DGfS – Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellung.

Wo gegen bzw. wobei hilft Familienaufstellung?

Die Tragödie im Kopfkino:

Alles hat eine Seele. In einer Familienaufstellung kommen Kinder, Eltern, Ahnen, Tiere, Elternhäuser, Krankheiten, Seelenanteile und alles Erdenkbare zur Sprache. Was sie zu sagen, ist überraschend. Ihre Aussagen helfen die Situation besser zu verstehen.
Familie – die Wurzel des menschlichen Zusammenlebens. Nach der Geburt sieht man das Gesicht der Eltern, das sie vor ihrer Geburt hatten. Tragische und komische Geschichten – weitervererbt von Generation zu Generation, bis sie in einer transformierenden Familienaufstellung Erlösung finden.
Geraten Entwicklungen innerhalb einer Familie durch verschiedene Ursachen ins Stocken, kann eine Familienaufstellung den Prozess in Fluss bringen.
Krisen – menschlich und notwendig für die Evolution – sind schmerzhaft. Die Aufstellung der Familie – eine effektive Strategie zur Bewältigung von Ausnahmesituationen.
Innerhalb einer Familie ist es nicht möglich – nicht miteinander zu kommunizieren. Sind Konflikte nicht angesprochen, wird das Drama im Kopfkino fortgesetzt. In einer Aufstellung bekommt der herausfordernde Persönlichkeitsanteil Gehör. Eine Familientragödie unter den Tisch kehren – kaum möglich. Seelisch und körperliche Symptome bis hin zur ernsthaften, lebensbedrohlichen Krankheiten sind Ausdruck tiefer, verborgener Spannungen.
Es gibt Familiensysteme, in dem ein Elternteil erkrankt. Kinder geraten in eine Helfersituation. Eine Familientherapie kann entlasten.

Wer darf eine Familienaufstellung bei mir durchführen?

Ein Netz aus Vertrauen, Liebe und Mut:

Eine Familienaufstellung ist eine sensible Angelegenheit. Vertrauen, zu den Personen, die sie durchführen, ist eine Grundlage für den Erfolg. Eine Herzensangelegenheit aussprechen – eine Mutprobe. Der Wunsch nach Veränderung – Motor für das Leben. Am Ende siegt die Liebe über alles Tragische.
Ausgebildete Aufstellungsleiter, Psychotherapeuten, Pädagogen, Ärzte, Heilpraktikern, Beratern in psychosozialen Familien – Beratungsstellen und NLP – Coaches bieten systemische Aufstellungen von Familien an. Idealerweise sind die Therapeuten Mitglieder des DGfS – Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen und beherzigen deren Richtlinien.

Zahlt die Krankenkasse eine Familienaufstellung?

Keine Kassenleistung:

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten bisher nicht. Dennoch kann man mit seiner Krankenkasse eine Kostenübernahme besprechen. Evtl. ist eine Kostenübernahme durch das Jugendamt eine Option. Bei der Anmeldung zum Seminar sollte die Frage der Kostenübernahme geklärt sein.

Was geschieht während einer Familienaufstellung.

ICH und DU – Spiegelbilder des Lebens:

In einem ersten Gespräch befragt der Seminarleiter die Teilnehmer. Wichtige Informationen, die für die Aufstellung von Bedeutung sind, werden erfasst. Einzelaufstellung oder Aufstellung in der Gruppe – die ratsuchende Person hat die Wahl.
Am Tag der Familienaufstellung treffen sich die Teilnehmer. Ein erstes Beschnuppern ist möglich. Zu Beginn stellen sich alle mit Vornamen vor. Die Teilnehmer bestimmen ob sie Aufsteller oder Stellvertreter sind. Beide Positionen sind einzunehmen. Jetzt ist es Zeit, das Anliegen , den Konflikt oder die Krise kurz zu formulieren. Der Wunsch an das Familienstellen wird festgelegt.
Mein rechter Platz ist frei.
Die eigentliche Aufstellung beginnt. Wobei nicht alle Familienmitglieder anwesend sein müssen. Es ist die Person, die den größten Wunsch hat, das sich in der Familie etwas verändert, die ihre Familie aufstellt. Während der Aufstellung wählt sie aus der Gruppe Stellvertreter für die jetzige Familie – z. B. Kinder, Stiefkinder, Lebenspartner/In.
Später können noch Mitglieder der Herkunftsfamilie – Vater, Mutter, Oma, Opa und evtl. Elternhäuser oder Tiere dazugestellt werden. Die ratsuchende Person stellt die Mitglieder ihrer Familie, die in Konflikt stehen, spontan im Raum auf. Wie ist die Stellung zueinander? Wer steht nah zusammen? Welches Mitglied ist sogar außerhalb des Systems? Eine erste Wahrnehmung aus der Beobachterposition erfolgt kommentarlos. Häufig kommt Unruhe in die Stellvertreter. Sie fühlen sich nicht richtig am Platz. Die neue Zusammensetzung im Raum wählen sie spontan selbst.
Obwohl die Teilnehmer nur den Namen voneinander wissen, stellen sich augenblicklich Gefühle, Gedanken, Symptome – Worte der nicht anwesenden – auch verstorbener Mitglieder der Familie ein. Die Wahrnehmung der Positionen, das Hören der Worte und das Spüren aller Gefühle, löst in der ratsuchenden Person tiefe Berührung und erleichternde Erkenntnisse aus. Der Kursleiter vermittelt Lösungsansätze. Negative Gefühlszustände transformieren in positive Emotionen. Innere Spannungen lösen sich auf. Wirkungen, die tiefgreifende Veränderungen innerhalb der Familie verursachen.

Systemische Aufstellung – (k) ein Mysterium:

Obwohl nicht alle Familienmitglieder anwesend sind – zeigen sich in Veränderungen im Familiengefüge. Einzelne Familienangehörige verhalten sich plötzlich anders. Das ganze Familienlaufwerk tickt in einem neuen Rhythmus.
Wie kann ein Fremder wissen, was die nächsten Angehörigen fühlen, denken und zur Sprache bringen?
Die Entdecker von Spiegelneuronen erklären, warum Menschen Gefühle, Gedanken, und Worte von Fremden übernehmen. Ebenso lassen sich Gefühlszustände abstreifen. Das Innere Leben eines Menschen spiegelt sich in der äußeren Interaktion mit anderen Lebewesen und dem Umfeld. Tiere kommunizieren mittels Gedankenbilder.
Die Quantenphysik beschreibt Teilchen, die räumlich getrennt, trotzdem auf eine wunderbare Weise miteinander verbunden sind. Das gilt auch für Zwillinge, die in verschiedenen Ländern aufwachsen. Ihre Leben ähneln sich. Bert Hellinger, Urvater der traditionellen Familienaufstellung, nennt das verbindende Emotionsnetz »Wissendes Feld«. Rupert Sheldrake stellte die Hypothese auf, das ein morphisches, – formgebendes Feld existiert, das die Entwicklung von Strukturen beeinflusst. Andere Autoren glauben an ein Familiengedächtnis. Spirituelle Menschen wissen um die Weltenseele, Indianer kennen Manitu, den großen Geist. Esoteriker verstehen die Akaschachronik. Wissenschaftler nennen die DNA Informationsträger und Speicher. Im Grunde genug Beweise , das es etwas gibt, das alle Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse und Wissen der Menschheit speichert.
Der Mensch hat Zugriff auf die universelle Datenbank und kann Informationen abrufen.
Im Limbischen System, eine Urstruktur des Gehirns, wird alles Erleben, Empfindungen, Verhaltensmuster und Glaubenssätze eines Menschen gespeichert. Auf diese menschliche Festplatte kann man zugreifen und Emotionen und Erlebtes voneinander trennen. Seelische Wunden heilen.

Was bewirkt eine Familienaufstellung?

Sehende Herzen – liebende Augen:

In einer Familienaufstellung werden alle energetischen Bindungen, die zu Verstrickungen führen, aufgelöst. Störende emotionale Bänder entzerrt. Belastendes abgegeben. Das eigenen Leben gelebt – nicht mehr das anderer Familienmitglieder.
Die Ursachen von gestörter nonverbaler und verbaler Verständigung und Beziehung von Menschen innerhalb von Familiensystemen sind so facettenreich wie die Persönlichkeiten, die miteinander leben. Liebe ist die emotionale Verbindung zwischen zwei und allen Menschen. Jede neue Fähigkeit und jede neuerworbene Erkenntnis schaltete neue Synapsen an den neuralgischen Knotenpunkten des Gehirns. Das Gefühl herzlicher Verbundenheit spannt ein Netz von Vertrauen zwischen Menschen inmitten eines seelischen, wissenden Geflechtes.
Hass, Wut, Schuld, Neid, Angst, Trauer bewirken verletzende Verstrickungen in Familien, Partnerschaften, Ehen und Freundschaften. Sie sind Gift für die Menschen, die lieben.
Eine systemische Aufstellung wirkt heilsam auf Wunden, die Worte, Taten und Verhalten von Menschen von Generation zu Generation verursachten. Durch eine Aufstellung erkennen die teilnehmenden Anwesenden, tiefsitzende und weitreichende Wirkung des traditionellen Seelenmusters. Sie sehen die Wurzeln des Übels ihres Familiendramas. Eine Sippe webt in allen Leben auf der Erde einen Teppich aus Erinnerungen – emotionale Stricke, die Familienmitglieder fesseln statt liebevoll binden. Seelenteppiche mit chaotischen Mustern werden aufgeribbelt. Ein neues Leben gewebt.

Wann ist eine Familienaufstellung sinnvoll?

Wunsch und Wille geben dem Leben einen Sinn:

Der Wunsch nach einer Veränderung und der Wille zu handeln – wunderbare Motive an einer Familienaufstellung teilzunehmen. Es gibt sinnvolle Lösungen für alltägliche Situationen. Haben Betroffenen das Gefühl von Sinnlosigkeit bis zur Ohnmacht – lohnt ein Blick auf die gesamte Lebenslage der Familie. Eine systemische Aufstellung bringt Licht ins Dunkel – treffen folgende Umstände zu.
Die Familienangehörigen streiten um Belanglosigkeiten.
Das Leid wird größer.
Eltern und Kinder haben das Lachen verlernt.
Das Verhalten Einzelner ist täglich eine Herausforderung.
Erschöpfung und Trauer nehmen ein ungesundes Ausmaß an.
Die Sehnsucht nach Liebe – gestillt durch süchtiges Verhalten.
Die körperliche, seelische und geistige Entwicklung eines Kindes
ist ins Stocken geraten.
Eine Situation ist so verfahren, das sich negative Gefühle anstauen.
Das Gefühl nicht von der Stelle zu kommen, blockiert am Weiterleben.
Gedanken an Selbstmord und Mord schleichen sich ein.
Eine Krise jagt die Nächste.
Eine eigene seelische oder körperliche Erkrankung.
Erbschaftsstreit.

Wann sollte man mit einer Familienaufstellung beginnen?

Willst du hundert Schritte gehen, fange mit dem Ersten an:

Für eine Veränderung in der Familie ist die Zeit reif, sobald eigene Strategien keinen Erfolg mehr bringen. Ein Kind fleht um Aufmerksamkeit, verhält es sich ungewöhnlich. Steht ein Familienmitglied am Rande der Verzweiflung – Zeit zur Tat zu schreiten. Fordert ein Angehöriger große Aufmerksamkeit – hinschauen, wahrnehmen, verändern. Ist ein Verwandter alt und krank – benötigt er Pflege, die die Pflegeperson an Grenzen bringt – hinsehen was los ist. Schleichen sich Verstorbene in die eigenen Träume ein – was wollen sie uns mitteilen – was loslassen?

Wann sollte man eine Familienaufstellung abbrechen bzw. vorzeitig beenden?

Niemals geht man so ganz:

Führt eine systemische Aufstellung Hier und Jetzt nicht zur Lösung, gibt es die Möglichkeit das Thema später erneut aufzugreifen.
Stockt der Prozess einer Veränderung während einer Familienaufstellung, hat der Seminarleiter Alternativen zu vermitteln. Er fügt Stellvertreter zu. Die Situation klärt sich auf. Eine gedankliche Pause führt auf den richtigen Weg. Die Lösung wird spielerisch aufgearbeitet.
Es kann vorkommen, das die dargestellte Familiensituation so überwältigend ist, das die Aufstellung vorzeitig endet. An dieser Stelle ist es sinnvoll aufzuhören und die ratsuchenden Person aktiv zu verabschieden. Nach Abbruch einer Therapie wird der Therapeut ein weiterführendes Gespräch anbieten.

Wie viele Sitzungen einer Familienaufstellung benötigt man in der Regel?

Kostbare Zeit:

Die Themen einer Familienaufstellung wühlen die Gefühle der Teilnehmer gehörig auf. Der Kaffeesatz der Seele wirbelt hoch. Verborgenes schwimmt oben. Alle Beteiligten sind weichgespült und eine Zeitlang sensibel. Es ist sinnvoll die Erkenntnisse aus der Familienaufstellung sacken zu lassen. Die Wirkungen innerhalb des Familiensystems sind oft sofort zu sehen. Manchmal nimmt man die Veränderungen am Uhrwerk Familie erst später wahr.
Empfohlen werden acht bis zehn Sitzungen. In welchen zeitlichen Abstand die nächste systemische Aufstellung erfolgen wird, hängt vom eigenen Befinden und dem Rat des Therapeuten ab.

Wie lange dauert eine Sitzung Familienaufstellung?

Moment und Ewigkeit:

In der Regel nehmen zehn bis zwanzig Teilnehmer an einer Familienaufstellung teil.
Im Allgemeinen führen Aufsteller die Seminare an einem Tag durch. Je nach Ausmaß der Anliegen dauern die Seminare sechs bis acht Stunden. In dieser Zeit stellen etwa vier Ratsuchende ihr Familiensystem auf. In den Mittagpausen erholen sich Körper und Geist. Eine Einzelsitzung dauert etwa ein bis zwei Stunden.

Wie hoch sind die Kosten für eine Sitzung?

Geld spielt ( k ) eine Rolle:

Es gibt keine Regelungen für die Preise einer Familienaufstellung. Sie variieren je nach Anbieter von 50 bis 300 Euro pro Aufstellung. Teilnehmer, die nicht selber eine Familienaufstellung stellen, zahlen oft weniger. Es lohnt sich, mit dem Berater zu verhandeln. Möglichkeiten für die Bezahlung ergeben sich, wenn die Zeit reif ist.