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Eigenbluttherapie

Was ist Eigenbluttherapie?

Es gibt verschiedenen Verfahren oder Behandlungen im Rahmen der Eigenbluttherapie, alle haben gemeinsam, dass dem Patienten erst eine gewisse Menge an Blut entnommen wird, um diese anschließend dem Patienten wieder zu injizieren. Je nach Behandlungsform kann man das Blut, bevor es dem Patienten wieder zugeführt wird auf verschieden Weise behandeln. Die Eigenblut-Behandlung gehört zu den Formen der alternativmedizinischen Verfahren und wird inner halb dieser als „unspezifische Reiztherapie“ oder „unspezifische Umstimmugstherapie“ bezeichnet. Dabei dient das eigene Blut als Fremdkörperreiz und soll dabei eine heilende Wirkung auf den Patienten haben. Die Eigenblut-Behandlung dient zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte und stärkt das Immunsystem.
Durch das Zuführen des eigenen Blutes soll dem Körper verdeutlicht, wer Freund und wer Feind im Körper ist und die entsprechenden Reaktionen auslösen.

Entstehung der Eigenbluttherapie

Schon vor 2000 Jahren wussten die alten Ägypter und die Chinesen, dass die Behandlung mit Blut eine heilende Wirkung hat. Die ersten westlichen Experimente mit Eigenblut fanden um 1874 statt, diese dienen als Ursprung der Eigenblut-Therapie. Der Durchbruch als eigene Therapieform fand dann um 1905 statt, als der Berliner Chirurg Prof. August Bier feststellte, das Knochenbrüche mit Bluterguss, schneller heilen als welche ohne. Dies schrieb er dem Blut zu, welches die Immunabwehr aktivierte und die Heilung beschleunigte. Diese Bobachtung erweiterte er zur Therapieform in dem Er den Patienten an die Bruchstelle Blut spritzte. Das war die Geburtsstunde der Eigenblut-Therapie.
Dieses Wissen wurde im Laufe der Jahre, von Ärzten aus dem Bereich der westlichen Naturheilkunde zu weiteren Konzepten entwickelt.

Auch heute wird die Eigenblut-Therapie von Heilpraktikern und Ärzten eingesetzt. Schwerpunkt bei dieser Behandlung sind dabei nicht oder nur schlecht ausheilende Krankheiten, aber auch das einsetzten bei Hautproblemen, Heuschnupfen oder allergischem Asthma, haben sich bewährt.
Varianten der Eigenblut-Therapie
Bei den unterschiedlichen Varianten einer Eigenblut-Behandlung wird das Blut entweder behandelt oder ihm werden verschiedene Stoffe hinzugefügt. Dieses soll den Effekt der Therapieform erhöhen und eine verbesserte Leistung erzielen. Die gängigsten Varianten der Eigenbluttherapie sind:

  • Unveränderte Eigenbluttherapie: Bei dieser Methode wird das Blut unverändert in den Körper zurückinjiziert. Dies wird insbesondere bei Schleimhauterkrankungen und bei bakteriellen oder viralen Hutinfektionen angewendet.
  • Behandlung mit defibriniertem Blut: Das Blut wird durch einen mechanischen Prozess zur Gerinnung gebracht. Das Gerinnsel wird vor der Rückinjektion entfernt. Dadurch wird das Blut flüssiger.
  • Behandlung mit Ozon behandeltem Blut: Das Blut wird mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch angereichert. Diese Anwendung wird speziell bei Krebsleiden, chronischen Erkrankungen und Virusinfektionen eingesetzt.
  • Hämatogene Oxydationstherapie-Eine spezielle Blutwäsche nach Wehrli/ fotobiologische Behandlung: 50- 200 ml Blut werden mit Natriumcitrat und Heparin ungerinnbar gemacht. Entweder wird dann Sauerstoff oder Ozon eingeblasen und die entstandene Aufschäumung wird mit einem UV-C-Strahler bestrahlt. Diese doch recht umfangreiche Behandlung wird insbesondere bei Durchblutungsstörungen eingesetzt.
  • Homöopathische Eigenblutbehandlung: Hier werden dem Eigenblut homöopathische oder pflanzliche Präparate zugesetzt (z.B. Echinacea oder Mistel). Diese Behandlung kann den Effekt der Eigenbluttherapie noch verbessern, auch hat diese Behandlung mit speziellen Präparaten einen Effekt auf die Verträglichkeit der Therapie.
  • Eigenblutnosode: Hierbei wird ein Tropfen Blut nach den homöopathischen Regeln potenziert also verdünnt und anschließend über den Mund wieder aufgenommen. Diese spezielle Anwendung eignet sich für: Asthma, Nasennebenhöhlen-Erkrankungen und Kinderheilkunde.
  • Wo kann man Eigenbluttherapien durchführen?

    Grundsätzlich kann man eine Eigenblut-Behandlung überall dort durchführen lassen, wo sie angeboten wird. Das heißt in Arztpraxen oder Heilpraktikerpraxen die dies spezielle Behandlungsmethode anbieten. Im Internet kann man Listen einsehen von Heilpraktikern und Ärzten, die eine Eigenbluttherapie durchführen. Von einer Selbstbehandlung ist abzuraten.

    Wogegen bzw. wobei hilft die Eigenbluttherapie?

    Die Eigenblut-Behandlung hat zwei Wirkungsschwerpunkte.
    Erstens: die Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
    Zweitens: die Aktivierung des Immunsystems.
    Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Anzahl von Immunzellen und Antikörpern nach einer solchen Behandlung ansteigt. Danach richten sich auch die Behandlungsschwerpunkte:

    • Allergien
    • Arthritis und Arthrose
    • Arteriosklerose
    • Bluthochdruck
    • chronische Entzündungen
    • depressive Verstimmungen
    • Erschöpfungszustände
    • Rheuma und Gicht
    • Gürtelrose
    • Hautkrankheiten, wie z.B. Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne etc.
    • Infektanfälligkeiten
    • Nervenschäden durch Diabetes
    • Umweltbelastungen

    Zusätzlich wird die Eigenblut-Behandlung auch eingesetzt bei einer allgemein schlechten körperlichen und seelischen Verfassung.
    Der Schwerpunkt vieler Behandlungen ist die Kräftigung und die Vitalisierung des eigenen Körpers. Die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichtes ist bei vielen Patienten eine folge dessen. Die Wirksamkeit der Behandlung beruht dabei auf dem Prinzip der Aktivierung des Immunsystems.
    Bei der Behandlung gelangen Krankheitserreger zurück in die Blutbahn, die der Körper vorher nur schlecht oder gar nicht bekämpfen konnte. Diese ist für den Körper ein neuer Reiz, den es zu bekämpfen gilt, was wiederum die Selbstheilung aktiviert. Durch diese Behandlungen werden auch körperliche Reaktionen bemerkt, die mit der Reizbehandlung einergehen. Oftmals ist diese Erstverschlimmerung als ein gutes Zeichen anzusehen, dass die Therapie anschlägt. Nach 1-2 Tagen sollte die Reaktion dann wieder abklingen.

    Wer darf eine Eigenbluttherapie durchführen?

    Schon aus hygienischen und infektiösen Gründen sollte man eine Eigenblut-Behandlung nur von geschulten und qualifizierten Fachleuten vornehmen lassen.
    Heilpraktiker, Ärzte und Kosmetiker können in diesem Bereich eine Zusatz-/Fachausbildung machen. In der Regel werden die meisten Eigenblut-Behandlungen von Heilpraktikern mit entsprechender Qualifikation durchgeführt, aber auch Hausärzte mit zusätzlicher Heilpraktikerausbildung führen diese Behandlungsmethode durch. Spezielle geschulte Kosmetiker können ein sogenanntes „Vampirlifting“ durchführen, bei dem die Falten mit Eigenblut unterspritzt werden.

    Zahlt die Krankenkasse eine Eigenbluttherapie?

    Die Behandlung mit Eigenblut ist erstmal keine reguläre Krankenkassenleistung. Dennoch aufgrund der hohen Nachfrage bieten einige Krankenkassen an, diese Leistung zu übernehmen oder zu bezuschussen.
    Manche Krankenkassen haben dafür ein extra Kontingent für alternative Heilmethoden, aus denen die Patienten einen gewissen Anteil zurückerstattet bekommen. Andere Krankenkassen finanzieren solche alternativen Behandlungsmethoden in Form von Bonusprogrammen. Viele Krankenkassen bieten auch für alternative Heilmethoden und homöopathische Behandlungen hinzubuchbare Leistungen an, ähnlich einer Zusatzversicherung. Es ist von der einzelnen Krankenkasse abhängig, in welchem Rahmen eine Eigenblut-Behandlung bezahlt wird, daher sollte man sich ausführlich von der Krankenkasse beraten lassen. Viele Krankenkassen stellen an die Behandlung auch Bedienungen, wie z.B. das die Behandlung von einem zugelassenen Arzt durchgeführt werden muss. Sich zu Informierten lohnt sich auf jeden Fall.

    Was geschieht während der Eigenbluttherapie?

    Man unterschiedet bei der Eigenbluttherapie zwischen zwei Formen der Behandlung. Man spricht dabei von der kleinen und der großen Eigenbluttherapie.
    Im Zuge der großen Eigenbluttherapie werden dem Patienten rund 200 ml Blut entnommen und entweder behandelt oder unbehandelt wieder intravenös in den Blutkreislauf zurückgeführt. Bei der kleinen werden aus der Armvene nur 0,1 bis 3 ml Blut entnommen, anschließend wird das Blut unverändert in den Gesäßmuskel injiziert. Das Blut kann vor der Injektion mit homöopathischen Mitteln angereichert sein, mit UV Licht bestrahlt werden oder mit Ozon angereichert werden. Dies alles soll die Wirksamkeit der Therapie erhöhen.
    Der Körper erkennt das eigene Blut nicht mehr als solches und das Immunsystem reagiert mit einer deutlich verstärkten Produktion der Abwehrzellen.

    Was bewirkt die Eigenbluttherapie?

    Die Wirkweise der Eigenblut-Behandlung wird in zwei Schritte unterteilt.
    Der erste Schritt stimuliert die Immunabwehr: Im Blut befinden sich Toxine, Antigene (Bestandteile von Krankheitserregern) und Antikörpern, diese zwingen, das Immunsystem aktiv zu werden. Das Immunsystem wird erneut dazu angeregt die Feinde zu vernichten.
    Der zweite Schritt harmonisiert das vegetative Nervensystem: Das vegetative Nervensystem besteht aus einem aktivierenden und einem für die Erholung zuständigen Anteil. Durch diese beiden Teile regelt das Nervensystem alle Körperfunktionen. Eine Behandlung mit Eigenblut bringt diese beiden Teile des Nervensystems wieder ins Gleichgewicht. Überschießende Reaktionen werden so gedämpft und zu träge Körperfunktionen werden aktiviert. Die fördert die Selbstheilung des Körpers.

    Die Zugabe von Naturpräparaten wirkt sich positiv aus
    Nach einer Injektion zerfallen die Blutzellen, die freigesetzten Eiweißtrümmer sind so was wie ein Alarmsignal für die körpereigene Immunabwehr. Die Abwehrzellen beseitigen nicht nur die Reste der der injizierten Blutzellen, darüber hinaus auch die Krankheitserreger im Blut sowie zusätzlich die Entzündungsabfälle, wie etwa im Falle von Rheuma.
    Beim Einsatz von Homöopathisch potenziertem Blut funktioniert die Anregung des Immunsystems auf energetischem Wege. Auch der Zusatz von homöopathisierten Pilzpräparaten, oder Bakterienzubereitungen aus der Homotoxikologie regen das Immunsystem zielgerichteter an.

    Wann ist eine Eigenbluttherapie sinnvoll?

    Die Behandlung mit Eigenblut ist besonders als unterstützende Maßnahme in Kombination mit anderen Therapieformen sinnvoll. Besonders dann wenn Immunsystem und die Körperregulation aktiviert und normalisiert werden sollen, ohne auf einen spezifischen Prozess einzuwirken.
    Eine Behandlung mit Eigenblut ist besonders bei folgenden Beschwerden sinnvoll:

  • Akute und chronische Infektionen
  • Blutbildungsstörungen
  • Immunstimulation und Rekonvaleszenz
  • Allergien
  • Hauterkrankungen besonders bei Ekzemen
  • Durchblutungsstörungen
  • All diese Beschwerden können durch eine Behandlung mit Eigenblut deutlich verbessert werden.

    Wann sollt man mit einer Eigenbluttherapie beginnen?

    Eine Eigenblut-Behandlung hilft bei sowohl akuten als auch chronischen Beschwerden, obwohl chronische Beschwerden meist deutlich schwieriger zu behandeln sind.
    Alles, was unter chronische Beschwerden fällt, dauert erheblich länger in der Therapie. Sinnvoll ist es daher schon bei akuten Beschwerden, die vielleicht schon etwas länger andauern oder bei einem generell geschwächten Körper eine Eigenblut-Behandlung als unterstützende Maßnahme in Betracht zu ziehen. Bei Allergien wie z.B. Heuschnupfen ist es sinnvoll vor dem aktiven Pollenflug mit der Therapie zu beginnen, also möglichst im Winter damit das Immunsystem und vor allem die Therapie eine gewisse Vorlaufleistung erbringen können.

    Wann sollte man eine Eigenbluttherapie abbrechen bzw. vorzeitig beenden?

    Es gibt bestimmte Faktoren und Erkrankungen, bei denen eine Eigenbluttherapie nicht durchgeführt werden sollte. Ebenso wichtig ist es, beim Auftreten bestimmter Beschwerden die Eigenbluttherapie sofort abzubrechen.
    Eine Eigenblut-Behandlung sollte bei folgenden Krankheiten und Beschwerden auf keinen Fall durchgeführt werden:

    • Bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • bei der Einnahme antikoagulativer Therapien (z.B.nach einem Herzinfarkt)
    • bei schweren Leber- oder Nierenerkrankungen
    • bei einer Schilddrüsenüberfunktion
    • bei ausgeprägtem Untergewicht
    • bei Störungen in der Blutgerinnung
    • bei der Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken z.B. Kortison
    • bei Thrombose
    • bei Erkrankungen der weißen Blutkörperchen
    • bei Fieber mit unbekannter Ursache
    • bei heftigen akuten Erkrankungen

    Wie auch bei anderen Injektionen kann es zu Nebenwirkungen oder allergischen Reaktionen kommen. Treten einige der Symptome im Zuge der Behandlung auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden und die Therapie abgebrochen werden. Alarmsignale sind:

  • Nesselausschlag
  • Schüttelfrost
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • hohes Fieber
  • Herzrasen
  • Abszess an der Einstichstelle
  • Embolien
  • Blutvergiftung
  • Der behandelnde Therapeut sollte sofort über das Auftreten der Symptome informiert werden und ein Arzt zur Rate gezogen werden. Zudem ist das Abbrechen der Behandlung sofort notwendig.

    Wie viele Sitzungen Eigenbluttherapie benötigt man in der Regel?

    In der Regel dauert eine solche Therapie zwischen 5 und 20 Wochen. Dabei wird in Intervallen von 1-2 Wochen eine Sitzung abgehalten. Dabei kann die Dosierung entweder gesteigert werden oder gleich bleiben.

    Wie lange dauert eine Sitzung Eigenbluttherapie?

    Die Sitzungen an sich dauern nicht lange je nach Umfang zwischen 10 und 30 Minuten, abhängig davon, wie viel Blut entnommen wird und ob das Blut noch behandelt wird. Wir bei einer kleinen Eigenblut-Behandlung das Blut unbehandelt in den Muskel injiziert so dauert eine Sitzung nur an die 10 Minuten.

    Wie hoch sind die Kosten für eine Sitzung Eigenbluttherapie?

    Die Preise sind nicht bei allen Therapeuten gleich, sie schwanken zwischen 7 und 20 Euro nach Gebührenordnung für Ärzte. Sollte ein Heilpraktiker mehr dafür verlangen, sollte man sich nach den Gründen dafür erkundigen. Denn ein Behandlungszyklus kann schon mal an die 500 Euro kosten und nicht immer werden die kompletten kosten von der Krankenkasse übernommen.