Cranio Sacral Therapie
Was ist eine Cranio Sacral Therapie?
Cranio Sacraltherapie ist eine körperorientierte Therapie die manuell durchgeführt wird. Sie hat sich im 20 Jahrhundert in den USA aus der Osteopathie heraus entwickelt. Die Osteopathie vereint Behandlungsverfahren, bei welchen die Therapeuten mit den Händen Bewegungseinschränkungen ertasten und korrigieren möchten. Der Körper soll ins Gleichgewicht gebracht werden, und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Ausschlaggebend für die Behandlung ist der craniosacrale Rhythmus. Dieser lässt sich anhand von besonders feinen Pulsen im Gehirn- und Rückenmark messen. Gehirn und Rückenmark sind von einer Flüssigkeit umhüllt. Man bezeichnet diese auch als Liquor. Sie soll zwischen Schädel und Kreuzbein einen Pulsschlag erzeugen. Die Körperflüssigkeit ist die Basis für ein funktionierendes Nervensystem. Sie schützt unserer Nerven vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum). Der spürbare Rhythmus ist über das Bindegewebe im ganzen Körper ertastbar. Therapeuten arbeiten mit diesem spürbaren Rhythmus durch langsames ertasten, umso einzelne Blockaden lösen zu können. Das pulsieren stammt nach Meinung der Therapeuten also von der Gehirnflüssigkeit (Liquor). Diese soll durch bestimmte Techniken beeinflussbar sein. Der Therapeut ertastet demnach das Pulsieren der Gehirnflüssigkeit und versucht es mittels bestimmter Techniken zu beeinflussen. Das Ertasten des Liquor-Pulses ist demnach das wichtigste Merkmal der Behandlung. Das cranio sacrale System umfasst Schädel, Wirbelsäule und Becken. Die Therapie kann nicht nur zur körperlichen, sondern auch zur seelischen Entspannung führen. Ihr Einsatzgebiet ist daher groß und vielfältig.
Wo kann man eine Cranio Sacraltherapie durchführen lassen?
Cranio Sacral Therapien können beispielsweise in Arztpraxen bei ausgebildeten Fachärzten durchgeführt werden, aber auch in einer Krankengymnastikpraxis. Nicht selten sind Physiotherapeuten auf Cranio Sacral spezialisiert. Zudem bieten Osteopathen und Heilpraktiker häufig entsprechende Therapien an. In einigen Kliniken kann eine Cranio Sacral Therapie auch auf stationärer Ebene erfolgen.
Wobei hilft eine Cranio Sacral Therapie?
Befürworter der Therapie gehen davon aus, dass der Hirnwasserstrom(Liqour), unser Befinden unmittelbar beeinflusst. Der Therapeut ertastet die Störungen dieses Stromes und versucht diese zu beseitigen.
Das Flüssigkeitssystem, dass unsere Nerven umhüllt ist bei kranken Menschen in seiner funktioniert eingeschränkt und soll über die Therapie wieder in Einklang gebracht werden. Das eingeschränkte Gewebe soll gelöst werden, bis das Pulsieren im Gewebe wieder vollständig ertastbar ist.
Es gilt zunächst die Blockaden der Bewegungsspielräume aufzuspüren und anschließend zu beseitigen. Ziel ist es, die ursprüngliche Beweglichkeit von Gewebe und Organen wiederherzustellen. In diesem Fall bessern sich die Schmerzsymptome. Der Patient sollte bemerken, wie sich einzelne Körperregionen entspannen und der Schmerz deutlich nachlässt. Auch der Therapeut sollte die reduzierte Gewebespannung ertasten können.
Ziel der Behandlung ist es also, die rhythmischen Bewegungen zu erspüren und diese in Harmonie zu bringen. Das kann dazu führen Verspannungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu lösen. Außerdem wird das Immunsystem gestärkt und die Vitalfunktion stabilisiert.
Wer darf eine Cranio Sacral Therapie durchführen?
Osteopathie kann nur dann erfolgreich sein, wenn ein Therapeut einfühlsam und qualifiziert ist. Eine Cranio Sacral Therapie darf nur von ausgebildeten Heilpraktikern, Ärzten mit Fachausbildungen oder Physiotherapeuten durchgeführt werden. Um die Therapie durchführen zu können, benötigt es eine medizinische Grundausbildung. Der Craniosacral Verband Deutschlands schreibt vor, dass die Ausbildung in kraniosacraler Therapie mindestens 630 Ausbildungsstunden umfassen muss. Praktizierende arbeiten mit größter Sorgfalt und besonders ganzheitlich. Sie versuchen die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei sollte eine respektvolle, sprachliche Begleitung während der manuellen Behandlung gewährleistet sein. Das unterstützt die Selbstwahrnehmung der Patienten und bietet Halt und Raum.
Zahlt die Krankenkasse eine Cranio Sacral Therapie?
Cranio Sacraltherapie zählt zur Osteopathie. Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Behandlung teilweise oder ganz. In den meisten Fällen ist die Übernahme der Kosten aber auf eine gewisse Stundenanzahl im Jahr begrenzt. Vereinzelt haben Krankenkassen einige Bedingungen an die Therapeuten. Beispielsweise, dass diese eine ärztliche Grundausbildung aufweisen müssen.
Was geschieht während Cranio Sacral Therapie?
Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese. So werden relevante Informationen für die körperlichen oder seelischen Beschwerden herausgefiltert.
Der Therapeut versucht dann die Rhythmen des Patienten zu ertasten. Die Rhythmen kommen durch die Bewegungen zwischen Gehirn und Rückenmark zustande. Dabei entsteht der Rhythmus, durch das Verschieben und Pulsieren der Flüssigkeit. Die Flüssigkeit umgibt sowohl das Gehirn, als auch das Rückenmark. Man bezeichnet sie auch als Liquor oder Nervenwasser.
Patienten legen sich zunächst in bequemer Rückenlage auf die Liege. Dabei ist es besonders wichtig die Augen zu schließen und zu entspannen. In der Regel werden die Patienten zugedeckt, bekommen bei Bedarf auch eine Heizdecke. Die Behandlung dauert meist 40 bis 60 Minuten und die Patienten sollen sich in dieser Zeit absolut wohlfühlen. Therapeuten benötigen zunächst etwas Zeit um sich auf den Patienten einzustimmen. Nur so kann die Selbstheilungskraft der Erkrankten in Gang gebracht werden. Häufig befinden sich die Therapeuten am Kopfende. Dabei werden zunächst sorgfältig Kopf und Halswirbelsäule abgetastet. Das ermöglicht den Therapeuten den körpereigenen Rhythmus ertasten zu können und Spannungen und Blockaden herauszufiltern. Oftmals sind Diagnostik und Therapie im Einklang. Je nach Problem erfolgt der Einsatz unterschiedlicher kraniosacraler Techniken. Dabei wird mit Fingern und Handflächen dosierter Druck und Zug auf den Schädelknochen ausgeübt. Das kann Gewebeblockaden und Verspannungen im Körper lösen.
Was bewirkt eine Cranio Sacral?
Nach einer Behandlung fühlen sich betroffene häufig entspannter, energiegeladener und lebendiger. Blockaden im Körper sind gelöst und die Schmerzpunkte sollten weniger schmerzhaft sein, wenn nicht sogar beseitigt. Zudem kann eine Cranio Sacral Therapie auch Einfluss auf das Immunsystem haben. Sie fühlen sich gestärkt und werden seltener krank.
Die Tiefenentspannung während der Behandlung, sollt sich im Idealfall nach einigen Sitzungen auch in den Alltag fortsetzen. Die Therapie ist in der Lage körperliche, akute und chronische Krankheiten zu heilen. Aber auch emotionale und psychische Störungen können mit ihrer Hilfe bearbeitet werden. Sie nimmt Einfluss auf das gesamte Wohlergehen und die Vitalität.
Wann ist eine Cranio Sacral sinvoll?
Eine Cranio kann prinzipiell in jedem Alter eines Menschen angewandt werden, egal ob Säugling oder ältere Menschen. Generell eignet sich eine Cranio Sacral immer dann, wenn der Körper ins Ungleichgewicht gerät, und hierdurch Schmerzen entstehen. Das können Schmerzen unterschiedlicher Art sein. Cranio Sacral sollte allerdings nur angewandt werden, wenn Muskeln, Organe und Gewebe nicht geschädigt sind, sondern lediglich deren Funktion eingeschränkt ist.
Bei Folgenden Schmerzsymptomen kann die Cranio Sacral zum Einsatz kommen:
- nach körperlichen Verletzungen
- Dysfunktionen des Kiefergebietes
- Psychischer Schmerz z.B. belastende Lebenssituationen
- Betreuung von Säuglingen aufgrund von Saug- und Trinkproblemen
- Psychosomatischer Schmerz
- Migräne, Gelenk-, Kopf-, Muskel-, und Rückenschmerzen
- Stress und Erschöpfung
- Behandlung von ADHS
- Verbesserung der Bindung zwischen Mutter und Kind
- sämtlicher Schmerz aufgrund von Gewebeverspannungen
Wann sollte man mit Cranio Sacral beginnen?
Eine Cranio Sacral Therapie kann immer dann begonnen werden, wenn Gewebe, Muskeln und Organe nicht beschädigt sind, und schmerzhafte Stellen im Körper auftreten. Insbesondere dann, wenn diese über einen längeren Zeitraum bestehen und die Lebensqualität der betroffenen beeinflusst wird. Auch psychisch schwache Menschen können eine Therapie in Erwägung ziehen. Eine Cranio Sacral Therapie kann stets eine unterstützende Methode zur Allgemeinmedizin darstellen. Allerdings sollte vor jeder Behandlung ein Mediziner besucht werden, welcher eine Genehmigung für das alternative Verfahren ausspricht. In einzelnen Fällen kann eine Therapie kontraproduktiv sein.
Wann sollte die Therapie abgebrochen werden?
Die kraniosakrale Therapie zählt zur Alternativmedizin. Bei Vorerkrankungen oder Schmerzen sollte zunächst immer ein Arzt aufgesucht werden. Nur so lassen sich andere akute oder schwere Erkrankungen erkennen. Außerdem sollte geklärt werden, ob die kraniosakrale Therapie als geeignet erscheint. Besteht Knochenschwund, erhöhter Hirndruck oder Hirnblutungen, ist eine kraniosakrale Therapie kontraproduktiv und kann weiteren Schaden anrichten. Nach der Behandlung kann zunächst eine Erstverschlimmerung auftreten. Fühlt sich der Patient aber auf Dauer schlechter als vor der Behandlung, sollte die Therapie zunächst pausiert werden.
Während einer Cranio Sacral Therapie wird meist nur mit leichtem Druck gearbeitet. Es sollen durch sanfte Techniken starke Hindernisse gelöst werden. Die Therapie soll die autoregulierenden Kräfte aktivieren. Durch die sanfte Aktivierung der Selbstheilungskräfte können in der Regel keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen auftreten. Trotzdem muss ich auf eine vorübergehende Erstverschlimmerung eingestellt werden.
Wie viele Sitzungen benötigt man?
Wie viele Sitzungen benötigt werden, kann von Therapeuten und Patienten individuell bestimmt werden. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass zwischen den einzelnen Behandlungen genug Abstand liegt, sodass der Körper zunächst ausreichend regenerieren kann.
Wie lange dauert eine Sitzung?
Eine Sitzung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Generell ist die erste Sitzung meist etwas zeitintensiver, da vorab eine ausführliche Anamnese stattfinden sollte. In den darauffolgenden Sitzungen sollen Patienten zunächst häufig darüber berichten, wie es Ihnen nach den letzten Sitzungen ergangen ist.
Wie viel kostet eine Sitzung?
Eine Sitzung kostet in der Regel zwischen 60 und 250 Euro. Das ist abhängig davon, wer die Therapie durchführt. Die Gebühren für eine Behandlung richten sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Sie entspricht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Chirotherapie und Osteopathie. Privatkassen kommen je nach Vertrag für die Kosten auf. Mittlerweile gibt es immer mehr gesetzliche Kassen die eine osteopathische Behandlung ganz oder teilweise finanzieren. Die Unterstützung ist jedoch meist auf eine gewisse Zahl im Jahr begrenzt. Viele Kassen setzen voraus, dass ein ärztlicher Therapeut die Behandlung durchführt. Deswegen sollte sich vor einer Behandlung bei der jeweiligen Kasse genau darüber informiert werden.