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Blutegeltherapie

Was ist Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie ist ein natürliches Heilverfahren, das mit Hilfe der unter Naturschutz stehenden Tiere eine Vielzahl an Beschwerden lindern kann. Seit tausenden von Jahren nutzt man die medizinischen Helfer aus der Gattung der Ringelwürmer für sogenannte Ausleitungsverfahren. Die bis zu 15 cm großen Blutegel bohren sich mit ihren etwa 80 kleinen Kalkzähnchen sanft durch die Haut und saugen sich am Patienten fest. Der Biss ist jedoch kaum spürbar, da der Speichel der Tiere nicht nur entzündungshemmende und entgiftende , sondern auch schmerzstillende Wirkstoffe enthält, da das Tier in der Natur möglichst unentdeckt bleiben möchte. So ist die Behandlung erstaunlich angenehm und zudem noch hoch wirksam.

Die Blutegel saugen sich nicht nur voll und leiten so festgesetzte Schlacke und Giftstoffe aus dem Körper, sie versorgen den Patienten zeitgleich mit einem Cocktail aus über 20 natürlichen, heilenden und äußerst effektiven Wirkstoffen, der in ihrem Speichel enthalten ist. So können Krankheiten wie Rheuma, Gicht und Nervenschmerzen ohne Chemie behandelt werden und bieten zeitnahe Linderung der Symptome. Das macht die Blutegeltherapie zu einer immer beliebteren Alternative zu Behandlungsverfahren der klassischen Schulmedizin.

Wo kann man eine Blutegeltherapie durchführen?

Es gibt Ärzte, die sich auf Naturheilverfahren wie die Blutegeltherapie spezialisiert haben und Heilpraktiker, die diese Behandlungsmethode anbieten.

Naturheilpraxen und Ärzte in der Nähe, die dieses Methode nutzen, findet man im Internet oder durch Nachfragen beim Hausarzt oder Heilpraktiker.

Auch Kliniken nutzen, insbesondere nach chirurgischen Verfahren wie Amputationen, die Blutegeltherapie, um die Durchblutung und Wundheilung der Patienten zu fördern.

Wogegen bzw. wobei hilft eine Blutegeltherapie?

Die Therapie mit Blutegeln hilft gegen unzählige Krankheiten und Beschwerden. In erster Linie hilft sie Menschen mit Erkrankungen, deren Ursache in Entzündungen oder Durchblutungsstörungen liegen. Hierzu zählen zu Beispiel Arthrose, Gicht, Rheuma, Thrombose und Krampfadern. Auch bei chronischen Herz-Kreislauferkrankungen, Schmerzen wie Migräne, oder Lymphstau und anderen Symptomen hat die Blutegeltherapie zahlreiche Erfolge verzeichnen können.

Die im Speichel enthaltenen Wirkstoffe, wie das entzündungshemmende und schmerzstillende Eglin und das gerinnungshemmende, entstauende und gefäßkrampflösende Hirudin machen die kleinen Tiere mit dem klangvollen Namen „Hirudo medicinalis“ zu wahren Multitalenten der Naturheilverfahren. Die Egel, die in speziellen Zuchtanlagen heranwachsen, um bestmögliche Hygiene zu ermöglichen, sorgen mit ihrer Kombination aus Aderlass und natürlichem Heilmittel für eine Besserung von Krankheiten, die sonst mit teilweise starken Medikamenten mit heftigen Nebenwirkungen behandelt werden.
So können Patienten, die an chronischen Schmerzen, Entzündungen, Gefäßerkrankungen oder stauenden Erkrankungen leiden sanft Linderung erfahren und im Idealfall ihre vollständige Lebensqualität wiedererlangen.

Wer darf eine Blutegeltherapie bei mir durchführen?

Eine Blutegeltherapie wird von ausgebildeten Ärzten und Heilpraktikern durchgeführt, die Fachwissen darüber besitzen, wie man die Behandlung ordnungsgemäß durchführt, was es zu beachten gilt und wie man die Egel richtig ansetzt, sodass die Therapie größtmögliche Heilungschancen hat.

Auch Ärzte der Schulmedizin, wie zum Beispiel Chirurgen, setzen die Tiere ein, um Ziele wie bessere Durchblutung oder eine schnellere Wundheilung nach Operationen zu erreichen. Wer jedoch eine gezielte Blutegeltherapie gegen seine Beschwerden wünscht, der muss in aller Regel eine Naturheilpraxis oder einen entsprechenden alternativen Arzt aufsuchen, um die Behandlung durchführen zu lassen.

Zahlt die Krankenkasse Blutegeltherapie?

Wie die meisten Naturheilverfahren wird auch die Blutegeltherapie leider nicht von der Krankenkasse übernommen. Sie muss somit selbst bezahlt werden. Das macht sie jedoch nicht weniger lohnenswert. Denn der Speichel der Tiere enthält zahlreiche heilende Wirkstoffe, deren Effektivität medizinisch mehrfach nachgewiesen werden konnte.

Was geschieht während einer Blutegeltherapie?

Zunächst ist es wichtig zu erwähnen, dass der Patient etwa drei Tage vor der Behandlung die Stellen, an denen die Blutegel angesetzt werden sollen, nicht mit Seife waschen oder eincremen darf, da die Tiere sehr empfindlich sind. Vor der eigentlichen Behandlung wird die Haut vom Arzt oder entsprechenden Therapeuten nochmals gereinigt, um Irritationen der Egel und Infektionen zu vermeiden.

Der Raum wird oftmals etwas abgedunkelt, sodass die zu behandelnden Personen und die stressempfindlichen Tiere entspannt sind. Wurden alle Vorbereitungen getroffen, wird die im Voraus vereinbarte Anzahl an Blutegeln an den geeigneten Stellen angelegt. Nun beginnen sie, sich sanft mit ihren Kalkzähnchen durch die Haut des Patienten zu bohren, um an das Blut zu gelangen. Für mehr Halt saugen sie sich mit ihrem Mund und dem Saugnapf am Ende fest. Haben sie die für sich ideale Stelle gefunden und erfolgreich zugebissen, beginnt das Saugen. Dies erkennt man an den Pumpbewegungen, die das Tier beim Trinken macht. Der Biss der Blutegel ist etwa mit einem Mückenstich vergleichbar und ist somit harmlos und weitestgehend schmerzfrei. Manche Teilnehmer spüren ein leichtes Ziehen oder Brennen, das jedoch in der Regel nach wenigen Minuten nachlässt.

Die Blutegel saugen nun etwa je 20 bis 30 Milliliter Blut, angestaute Schlacke und Schadstoffe aus dem Körper, die für Entzündungen, chronische Schmerzen, Gefäßprobleme und andere Beschwerden verantwortlich sind. Durch die vielzähligen und heilungsfördernden Wirkstoffe wie Eglin und Hirudin, die im Speichelsekrekt der Tiere enthalten sind, wird der Körper der behandelten Person zeitgleich mit einem äußerst effektiven entzündungshemmenden, schmerzstillenden, gefäßkrampflösenden und gesundheitsfördernden Cocktail versorgt. So werden nicht nur Symptome, sondern auch die Ursache der Erkrankung bekämpft.

Sobald die Blutegel zu ende getrunken haben, lassen sie sich fallen. Sind alle Tiere satt, ist die Sitzung beendet. Meist dauert das zwischen 30 und 90 Minuten. Da der Speichel auch gerinnungshemmende Wirkstoffe enthält, können die Wunden noch mehrere Stunden oder Tage leicht nachbluten. Dies ist jedoch sogar erwünscht, um weitere Giftstoffe auszuleiten und eine entstauende Wirkung zu erzielen. Die Blutung sollte deshalb nicht gestoppt werden und bedarf lediglich einer hygienischen Wundversorgung, damit die Bissstellen sich nicht infizieren.

Was bewirkt eine Blutegeltherapie?

Die Blutegeltherapie zählt zu den Ausleitverfahren. Sie bewirkt durch den von den Egeln hervorgerufenen kleinen Aderlass und das gesundheitsfördernde Speichelsekret der Tiere eine Verbesserung der Gesundheit bei entzündlichen, schmerzenden und stauenden Erkrankungen der Gefäße, Nerven und Lymphknoten.

Durch das Absaugen von Blut inklusive angesammelter Schlacke, Giftstoffe und Stauungen erfährt der Patient zeitnahe Linderung seiner Schmerzen und Symptome. Die Verbindung von Entgiftung und heilenden Wirkstoffen ist nicht nur effektiv, sondern sorgt bei den meisten Patienten auch für eine nachhaltige Verbesserung des Wohlbefindens und des Gesundheitszustandes.

Weiterhin sorgt das Hirudin im Speichel der Blutegel, dass die Bildung der Leukozyten, also der weißen Blutkörperchen, angeregt wird. Diese sind für die Abwehr von Krankheiten zuständig. So stärkt die Blutegeltherapie nebenbei das Immunsystem und wirkt nicht nur in vielerlei Hinsicht heilend, sondern ebenfalls prophylaktisch.

Wann ist eine Blutegeltherapie sinnvoll?

Eine Blutegeltherapie ist nicht nur für kranke Menschen interessant. Durch die Vielzahl an positiven und gesundheitsfördernden Eigenschaften der Behandlung, profitieren auch gesunde Personen von dem natürlichen Ausleitungsverfahren. Denn auch ohne akute Beschwerden ist es sinnvoll, auf diese sanfte Weise von Zeit zu Zeit sein Blut von Schadstoffen zu reinigen, mit denen wir alle im Alltag in Berührung kommen. So wird der Organismus entlastet und das Immunsystem gestärkt.

Besonders ratsam ist die Therapie jedoch für Patienten, die an Erkrankungen der Gefäße wie Thrombose oder Krampfadern leiden, Entzündungen durch Krankheiten wie Rheuma oder Gicht im Körper haben, bei denen der Lymphfluss gestört ist, oder die unter schmerzhaften Erkrankungen wie Migräne oder Nervenschmerzen leiden. Das liegt zum einen an dem entgiftenden Charakter der Behandlung und zum anderen an den Wirkstoffen im Speichel der Tiere, die nachweislich helfen, die genannten Beschwerden zu lindern.

Auch Patienten, die zuvor erfolglos eine medikamentöse Behandlung versucht haben, oder die allergisch gegen die Präparate reagierten, können durch das natürliche Heilverfahren eine deutliche Verbesserung ihrer Krankheitssymptome erfahren.

Wann sollte man mit einer Blutegeltherapie beginnen?

Bestehen aktuell keine Beschwerden oder Erkrankungen, kann die Therapie mit den Egeln jederzeit und nach eigenem ermessen begonnen werden.

Personen die bereits gesundheitliche Probleme haben, sollten unter Absprache mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker einen geeigneten Start der Therapie vereinbaren. Steht der Behandlung nichts mehr im Wege und spricht alles für die Blutegeltherapie, so sollte möglichst wenig Zeit verstreichen, damit die Symptome der zu behandelnden Erkrankung sich nicht verschlimmern. Insbesondere bei Erkrankungen wie Thrombose oder Rheuma sollte nicht zu lange abgewartet werden, um den Körper zeitnah zu entlasten.

Wann sollte man eine Blutegeltherapie abbrechen bzw. vorzeitig beenden?

Da die Bisse der Tiere kaum spürbar, für den Menschen harmlos und sogar gesundheitsfördernd sind, spricht kaum etwas für einen Abbruch dieses sanften und natürlichen Heilverfahrens. Wie in jedem Bereich des Lebens gibt es jedoch auch bei dieser Behandlung Gründe, die für einen vorzeitigen Abbruch der Behandlung sprechen. Unter anderem:

  • Die Bisse jucken unerträglich und es besteht der Verdacht auf eine allergische Reaktion auf die Blutegel
  • Frauen, die schwanger werden, sollten die Behandlung ebenfalls beenden
  • Es müssen blutverdünnende Medikamente wie Marcumar eingenommen werden
  • Wenn das Immunsystem sehr geschwächt ist ( z.B. durch eine weitere Erkrankung)
  • Wenn Blutarmut festgestellt wird

Wie viele Sitzungen Blutegeltherapie benötigt man in der Regel?

Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Die Behandlung ist für viele unterschiedliche Krankheitsbilder und Beschwerden geeignet, deren Umfang an benötigten Sitzungen stark schwanken kann. Zum einen hängt die Anzahl der Behandlungen von der Erkrankung an sich ab. Zum anderen spielt es eine Rolle, wie stark die Symptome sind, ob die Krankheit chronisch ist und gegebenenfalls sogar in Intervallen behandelt werden muss und welches Ziel erreicht werden soll. Bei gewünschter Linderung der akuten Symptome, reichen eventuell weniger Sitzungen aus, als bei gewünschter nachhaltiger Verbesserung der Gesundheitslage.

Normalerweise halten die positiven Effekte der Therapie jedoch eine ganze Weile an, sodass einige Patienten nach der Behandlung einige Zeit ohne Medikamente oder weiteren Sitzungen auskommen. Je nach Bedarf kann jederzeit an die letzte Sitzung angeknüpft werden, wenn die Symptome zurückkehren.

Wie lange dauert eine Sitzung Blutegeltherapie?

Da die Tiere äußerst empfindlich sind und keine programmierten Maschinen, kann die Dauer der Behandlung variieren. Die Haut des Patienten wird gereinigt und die Blutegel suchen sich an der vorgegebenen Körperstelle einen geeigneten Platz zum Saugen. Haben sie sich entschieden und festgesaugt, beginnen sie in ihrer eigenen Geschwindigkeit zu trinken. Bis sie ihre Mahlzeit beendet haben, können 30 bis 90 Minuten vergehen. Es sollte also genügend Zeit eingeplant werden, um sich und die Tiere nicht in Stress zu versetzen.

Auch die Vorbereitung der Behandlung und die anschließende Wunderversorgung können etwas Zeit in Anspruch nehmen. Dafür hat der Patient hinterher oftmals lange Zeit keine oder weniger Beschwerden und erspart sich unter Umständen zeitaufwendige Arztbesuche.

Wie hoch sind die Kosten für eine Sitzung Blutegeltherapie?

Da die Ärzte und Heilpraktiker, die dieses Verfahren anbieten, ihre Preise individuell festlegen, gibt es keinen fixen Preis für die Behandlung mit Blutegeln.
Des weiteren hängen die Kosten der Behandlung von der Anzahl der Blutegel ab.

Oftmals liegen die Preise für eine Sitzung inklusive Egeln jedoch zwischen 50 und 150 Euro. In seltenen Fällen, oder bei Anwendung einer großen Anzahl von Tieren können auch Kosten bis zu 250 Euro entstehen. In der Regel sind die Behandlungen jedoch nicht ganz so teuer und sind durch die langanhaltende Verbesserung der Gesundheit und Symptome ihr Geld durchaus wert.